Bekloppte Hörspiele

Schnuffel Nr. 1
- Das Geheimnis der Möhre -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Schnuffelienchen (Karin Ernst) entdeckt eine sprechende Möhre (Ines Rüchel), doch wie kann das sein? Sie folgt ihr und gemeinsam mit Schnuffel und der Hummel Brummi (Julian Kalthoff und Kai Hohage) findet sie heraus, dass das Möhrchen eigentlich ein verwandeltes Zauberbärchen ist, dem ein Zauberspruch mißlang. Können sie dem Bärchen zu seiner alten Gestalt verhelfen oder machen Muffel und Diddi Dreckschwein (Kai Hohage und Jörg Schwedler) den Freunden einen Strich durch die Rechnung?

- Meinung -

Es musste ja so kommen, der nervige Hase aus der Werbung hat den Weg in die Hörspielwelt entdeckt, was aber kein Wunder ist, denn auch da lässt sich noch der eine oder andere Euro machen. Das dürfte auch das einzige Anliegen dieser Serie sein, nämlich Geld scheffeln und dabei den jungen Hörer nichts vermitteln, weder Wissen, noch moralische Werte. Die ganze Handlung, die ohne schon sehr dünn und dazu auch noch vollkommen lächerlich ist, basiert einfach nur auf dem Hype und Werberummel rund um den Hasen. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Charakter wie Schnuffelienchen absolut unausstehlich ist und dieser negative Eindruck wird noch kräftig untermauert, indem sie andauernd auf ein Geschenk zum Geburtstag pocht. Materialistischer geht es nicht, aber heutzutage ist das anscheinend vollkommen normal, wenn so gedacht wird. Inhaltlich habe ich schon kaum etwas erwartet, da hier ja eine junge Zielgruppe erreicht werden möchte, aber dass selbst die extrem geringen Erwartungen noch unterboten werden, ist schon ein Schlag in die Magengrube.

Die Sprecher und Sprecherinnen haben vor dieser Serie vermutlich noch nichts im Hörspielbereich gemacht, sie sind mir jedenfalls gänzlich unbekannt. Was sie hier abliefern geht aber weitestgehend in Ordnung, auch wenn da nicht zu knapp technisch nachgeholfen wurde, aber unter der Regie von Kai Hohage, der hier fast alles im Alleingang gemacht und auch zwei Rollen spricht, liefern seine Kollegen und Kolleginnen gute Arbeit ab. Lediglich in der Rolle als Brummi nervt Hohage persönlich ziemlich, aber das dürfte auch vornehmlich an dem Charakter der Hummel liegen, eine wahre Quasselmaschine.

Auch die Musik stammt von Kai Hohage, der hier zum einen das übliche Gedudel vom Stapel lässt, dass man mit Schnuffel verbindet, halt zuckersüsse Klänge mit dünnen Texten, damit sich die Kinder diese leicht merken und mitsingen können. Was mich aber gestört hat sind die Musiken der beiden "Gegner", Diddi und Muffel müssen natürlich rappen, was sie automisch zu bösen Jungs macht, also eine sehr klischeebeladene Angelegenheit.

Eine extrem schwache und absolut schrottige Geschichte, die nicht mal ansatzweise irgendwas vermitteln kann, aber relativ solide produziert, doch für meinen Geschmack scheitert dieses Machwerk eindeutig beim inhaltlichen Teil. Seelenlose Unterhaltung, die auf den schnellen Euro aus ist, gibt es heutzutage zuhauf und eigentlich auch genug, von daher ist für Schnuffel herzlich wenig Platz.

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