Zehn Paare unterhalten sich jeweils vor und nach dem Liebesakt und diese Paare sind äußerst unterschiedlich, aber doch gibt es die eine oder andere Gemeinsamkeit und Berührungspunkte. Mal trifft die Dirne einen Soldat, dann einen Graf, der junge Herr die das Stubenmädchen und eine junge Frau, der Ehemann ist seine Frau untreu und trifft sich mit anderen Damen, ein nicht enden wollendes Spiel der Lust. Aber worüber tauschen sich diese Paare aus?
- Meinung -
Die für mich interessanteste und unterhaltsamste Geschichte aus dieser Hörspiel-Edition und für die damaligen Verhältnisse Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war dieses Werk bestehend aus 10 Kurzdialogen ein absolutes Skandalstück. Uraufgeführt wurde es erst 1920, obwohl Arthur Schnitzler es bereits 1897 geschrieben hatte, das Verbot der Aufführung hielt sich sogar bis 1982. Auch wenn es hier um die erkaltete Erotik und Sexualität geht und der Akt an sich gar nicht so sehr thematisiert wird, sondern viel eher die Dialoge vor und nach dem Akt von Relevanz sind, so besitzt die Geschichte dennoch ein gewisses Maß an prickelnder Erotik und dazu eine ganze Menge Humor. Deshalb ist das Stück auch ganz klar als Komödie deklariert, hat zahlreiche zotige Momente zu bieten und auch dank der kurzweiligen Bearbeitung von Heinz Schwitzek kann man mit der Spielzeit von 109 Minuten wunderbar leben, wobei ich der Meinung bin, dass dies vor allem an der Grundstruktur der Geschichte an sich liegt, nämlich dass hier 10 Kurzdialoge geboten werden, die außerdem noch so gehört werden können, wie es dem Hörer beliebt, denn die Erzählung fällt kreisförmig aus und es wird immer einer der Dialogpartner übernommen und ist in der folgenden Geschichte ebenfalls von der Partie. Ein sehr gut durchdachtes Werk, das frech und witzig wirkt, einfach ziemlich unterhaltsam.
Bis auf wenige Ausnahmen wie Christiane Hörbiger, Susi Nicoletti und Fred Liewehr hat mir die hier versammelte Riege rein namentlich herzlich wenig gesagt, doch darauf kommt es letztendlich nicht an, sondern viel mehr auf die Darbietungen unter Regisseur John Olden. Mit denen kann man jedenfalls absolut zufrieden sein, da die Sprecherinnen und Sprecher ihren Rollen Leben einhauen und sie punktgenau präsentieren. Ob es die Dirne ist, der Graf, der Ehemann, der Soldat, das Stubenmädchen oder das süße Mädel, sie alle werden so gesprochen, wie man sie sich vorstellt, keine Ausfälle, im Gegenteil, hier werden schon sehr überzeugende und authentische Leistungen präsentiert und abgerufen.
Hans Hagen sorgt hier für den guten Ton und auch der passt wunderbar zu den Dialogen, drängt sich nicht in den Vordergrund, ist zweckdienlich, unterschwellig, für meinen Geschmack also auch genau richtig.
Das Beste zum Schluss möchte ich meinen, so habe ich diese Produktion jedenfalls empfunden und diese eigenwillig und freche Komödie sehr genossen. In dieser Form hätte ich mir gerne alle Hörspiele aus dieser Edition gewünscht, was leider nicht der Fall ist. Insgesamt ist diese Box eher etwas für Nostalgiker und Arthur Schnitzler Fans, die dann auf ihre Kosten kommen dürften.
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