Arthur Schnitzler
- Berta Garlan -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Berta Garlan (Käthe Gold) ist eine junge Witwe und die Männer im Ort machen ihr den Hof und werben um sie. Eigentlich ist es doch recht angenehm für die junge Frau, kann sie sich die Bewerber doch aussuchen, auf der anderen Seite fühlt sie sich aber noch nicht bereit dazu, so schnell möchte sie sich nicht wieder binden. Doch dann hört sie von ihrer Jugendliebe aus Wien und ihre Sehnsucht entflammt erneut. Sie macht sich hoffnungsvol auf in die Metropole...

- Meinung -

Wie man es von Arthur Schnitzler kennt, geht es auch in dieser Geschichte rund um die Liebe und das Leben. Berta Garlan versucht die Trauer zu überwinden und den Kontakt zu ihrer Jugendliebe zu reaktivieren. Es wird also erneut viel über die Liebe und große Gefühle gesprochen, das ist Schnitzerls Handschrift. Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Werken dieser Hörspiel-Edition geht es hier aber viel zu zäh zu, die Spielzeit ist mit ca. 149 Minuten eindeuting zu lang geraten und deshalb ist es auch kein Wunder, dass sich zahlreiche Längen eingeschlichen haben und meiner Meinung nach hätte auch die Hälfte der Spielzeit erreicht. Zumal man auch bedenken muss, dass hier im Prinzip nicht unbedingt etwas Neues erzählt wird, wenn man es genau nimmt. Wie dem auch sei, die Grundlage ist gar nicht so verkehrt und Arthur Schnitzler verarbeitet hier seine Beziehung zu seiner Jugendliebe, die Bearbeitung von Max Ophüls ist aber leider zu lang ausgefallen.

Dafür gibt es an seiner Tätigkeit als Regisseur nichts auszusetzen und an seiner Sprecherriege ebenfalls nicht. Käthe Gold, die schon in "Fräulein Else" in der Hauptrolle im Einsatz war, erfüllt ihre Aufgabe ohne Beanstandungen und liefert eine sehr gelungene Performance ab. Als Erzähler führt Gert Westphal durch die Handlung und seine Darbietung muss man ebenfalls nicht in Frage stellen, ein sehr guter Auftritt ohne Aussetzer und die Einsätze kommen stets punktgenau. In weiteren Rollen sind Gert Keller, Marianne Kehlau, Elisabeth Höbarth, Karl-Georg Saebisch, Willy Trenk-Trebitsch, Ferdinand Mussi und vielen weiteren Könnern ihrer Zunft gespickt.

Die Musik stammt von Peter Zwetkoff, sie erfüllt ihren Zweck und lässt die passende Stimmung aufkommen, wobei sie ruhig noch ausführlicher hätte eingesetzt werden können, um die ganze Angelegenheit weiter aufzulockern.

Wie gesagt, das Hauptproblem ist die überlange Spielzeit, da hätte es die Hälfte auch getan. Dadurch wäre die ganze Angelegenheit etwas kurzweiliger ausgefallen und hätte sicherlich auch insgesamt besser unterhalten.

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Der Hörverlag

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