Durch einen Zufall verschlägt es einen Mann (Werner Wölbern) in die Oper und dort finden gerade Proben für "Die Hochzeit des Figaro" statt. Schon ist es um ihn geschehen, die Klänge, die an sein Ohr dringen, reißen ihn aus seiner Lethargie und Melancholie. Nun hat sein Leben wieder einen Sinn, ein Leben mit Mozart und dessen Klänge. Werden die Kompositionen Mozarts ihn durch jede Lebenslage bringen?
- Meinung -
Dieses Werk Eric-Emmanuel Schmitts ist größtenteils eine Autobiografie des Autors, denn der Mann, der eine so innige Beziehung zu Mozarts Klängen führt, ist Schmitt selber. Zusätzlich ist es eine Hommage an den Komponisten, den Schmitt verehrt und dessen Werke er liebt. Eine sehr einfühlsame Erzählung, dazu auch passend bearbeitet, so dass Handlung und Musik fast eine Einheit bilden. Man sollte aber zusehen, dass man sich diese Geschichte nicht gibt, wenn man gerade eine schwere Zeit durchmacht, denn es geht schon ziemlich zu Herzen und drückt ein wenig auf die Seele, das sollte man schon vorher wissen. Ansonsten bekommt man 57 Minuten lang ein schönes, musikalisches Werk zu hören, das zwar nicht als Unterhaltung gedacht ist, dennoch auf gewisse Art und Weise zu unterhalten weiß.
Da hat Regisseurin Angeli Backhausen eine sehr schöne Riege ins Studio geholt und alle Rollen werden wirklich hervorragend und sehr intensiv gesprochen. Werner Wölbern und Tom Schilling spielen und sprechen sich meiner Meinung nach deutlich in den Vordergrund, was vor allem bei Wölberns Auftritt auch kein Wunder ist, ist er ja die zentrale Figur und im Prinzip die Verkörperung des Autors. Mit Heinrich Giskes, Michael Hüseyin Cirpici, Bruno Winzen, Peter Nottmeier, Florian Siegerschmidt und Andreas Laurenz Maier sind noch weitere bekannte Sprecher und Stimmen mit von der Partie, das ist schon ein schönes Spiel, das hier präsentiert wird. Überzeugende und tiefgehende Darbietungen, einfach klasse.
Welche Art von Untermalung hier geboten wird, muss nicht mehr thematisiert werden, oder? Natürlich bekommen wir einige Stücke von Mozart zu hören, wenn dieser schon mit die "Hauptrolle" spielt, dann wird ihm auch dementsprechend Platz eingeräumt und diejenigen, die seine Klänge nicht kennen, bekommen hier noch eine kostenlose Musikstunde erteilt. Eric-Emmanuel Schmitt hat es sich nicht nehmen lassen und ebenfalls am Flügel gesessen und somit auch Musik beigesteuert, somit wird eine umfassende Erfahrung geboten.
Wer etwas mehr über den Autor Eric-Emmanuel Schmitt erfahren möchte, über seine Leidenschaft für die Musik, vor allem für Mozart, der ist hier an der richtigen Stelle und all dies wird in einer schönen Hörspieladaption präsentiert. Für Fans und Freunde gefühlsbetonter Geschichten empfehlenswert!
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