Eric-Emmanuel Schmitt
- Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Moniseur Ibrahim ist der sogenannte "Araber" in der Rue Bleue, er besitzt einen Kolonialwarenladen und ist dort täglich anzutreffen. Der elfjährige Moses kauft dort täglich ein bzw. er lässt immer wieder gerne etwas mitgehen. Monsieur Ibrahim ist aber gar kein Araber, aber warum nennen ihn denn alle so? Das interessiert Moses sehr und zwischen den beiden entsteht eine wunderbare Freundschaft, obwohl die beiden absolut verschieden sind. Dann trifft Moses ein Schicksalsschlag, doch zum Glück ist da Monsieur Ibrahim, der dem Jungen natürlich sehr gerne hilft!

- Meinung -

Eine schöne Geschichte, die sich mit Vorurteilen und Religionen beschäftigt, gleichzeitig aber auch vom Aufwachsen eines Jungen unter erschwerten Bedinungen berichtet. Eric-Emmanuel Schmitt bleibt sich und seinem Stil treu und macht alles richtig, eine schöne Geschichte, die er immer wieder mit ernsten und traurigen Momenten garniert, dazu auch eine intelligente Handlung erzählt, ohne aber auch einen gewissen Unterhaltungsfaktor aus dem Auge zu verlieren. Satte 80 Minuten Spielzeit, doch die sehr interessante Geschichte sorgt dafür, dass nicht mal eine Sekunde davon langweilig ist, eine richtig feine Sache, an der es schon mal nichts auszusetzen gibt. Wer Schmitt sucht, der kriegt auch Schmitt geboten!

Diesmal ist es eine Lesung und diese wird von Matthias Ponnier gemeistert und der überzeugt jedenfalls auf ganzer Linie. Er liest nicht stumpf runter, sondern spielt alle Rollen und versucht ihnen einen eigenen Klang zu verleihen, was er wirklich klasse macht. Man kann alle Charaktere mühelos auseinander halten und das macht schon die halbe Miete aus, die andere Hälfte fährt er mit seiner facettenreichen Performance ein, die stets die richtige Stimmung der Geschichte transportiert, einfach stark. Da bleiben somit keine Wünsche offen und auch in diesem Bereich der Produktion wird überzeugende Arbeit abgeliefert.

Eine reine Lesung, wobei ich mir schon ein paar verträumte und französische Klänge gewünscht hätte, ein Muss ist das aber nicht, schon gar nicht in Anbetracht der tollen Darbietung von Matthias Ponnier und der Geschichte an sich. Es herrscht auch so ein schönes Flair vor, man kann auch mit einer reinen Lesung leben.

Für Fans des Autors einmal mehr ein Muss und wer eine Geschichte über Vorurteile und das Erwachsenwerden hören möchte, der ist hier ebenfalls an der richtigen Stelle. Einfach schön, wie so vieles von Eric-Emmanuel Schmitt!

Der Link:
Der >Audio< Verlag

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