Friedrich Schiller
- Demetrius -
(DAV)

Captain Blitz urteilt:

Demetrius (Peter Mosbacher) erhebt Ansprüche auf den Zarenthron, doch es gibt mit Sicherheit viel leichtere Unterfangen. Deshalb erhofft er sich große Hilfe von den Polen, die ebenfalls Interesse daran haben, dass Demetrius zum neuen Zar wird. Nun will Polen gegen Moskau in den Krieg ziehen und dafür sorgen, dass die Forderungen umgesetzt werden und der neue Zar gekrönt wird!

- Meinung -

Erneut eine Produktion aus dieser Box, die mich nur bedingt unterhalten hat, wobei Unterhaltung hier nicht wirklich das ist, was man von diesem Werk Schillers erwarten sollte. Schwer, sehr schwer und fast schon träge, die fast 80 Minuten Spielzeit verlangen der Hörerschaft schon einiges ab. Die Dialoge tragen auch leider nicht sonderlich dazu bei, dass sich die Lage mal etwas entspannt, denn die Charaktere schleudern sich schon sehr ausschweifende und teilweise schwülstige Formulierungen entgegen. Die Geschichte an sich mag interessant und stellenweise sogar spannend sein, die Umsetzung bremst das meiner Meinung nach aber aus.

Wenn es in einer Sache keine Probleme gibt, dann definitiv in Hinblick auf die Sprecherriege, die wirklich top ist. Hier kriegt man Profis wie Klaus Miedel, Edgar Ott, Peter Weis und weitere zu hören, die ihr Handwerk absolut verstehen. Sie treten zwar vornehmlich in Nebenrollen auf, aber die Marschrichtung sollte klar sein, denn wenn solche Hochkaräter schon in kleinen Rollen derartig starke Leistungen abliefern, wie ist es dann erst in den Hauptrollen? Man muss sich also keine Sorgen machen, sprechertechnisch ist diese Produktion voll auf der Höhe und die Texte werden zwar ebenfalls sehr ausschweifend und beinahe pathetisch rübergebracht, was aber auch im Sinne des Erfinders sein dürfte.

Eine überraschend üppige Untermalung, orchestral, stellenweise sehr wuchtig, das hätte ich nicht gedacht. Meistens fallen solche Produktionen, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben, doch eher karg aus, doch das ist hier glücklicherweise nicht der Fall. Pompös und absolut passend, rundum gelungen.

Wäre da nicht die für meinen Geschmack recht träge Umsetzung, dann wäre das hier eine sehr starke und mitreißende Produktion, doch die Bearbeitung von Ludwig Berger konnte mich dann letztendlich doch nicht überzeugen, da sie zu wenig aus dem Potential der Vorlage macht und es an Tempo mangelt.

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