Der Kaiser (Otto Löwe) ist felsenfest davon überzeugt, dass er einen tollen Fang gemacht hat, als er den beiden Betrügern (Konrad Halver und Hans Kahlert) ganz außergewöhnliche Gewänder abkauft. Die aber führen den Kaiser hinters Licht und verkaufen ihm nichts, doch der ist viel zu stolz und eitel, als dass er zugibt, selber ebenfalls nichts zu sehen. So tritt er nun in seinen neuen Kleidern vor sein Volk! Das Hähnchen und das Hühnchen (Joachim Wolff und Dagmar von Kurmin) ziehen durch die Gegen, essen Nüsse und bauen sich aus den Schalen einen Wagen, damit sie schneller voran kommen. Sie wollen nicht selber ziehen und spannen die Ente (Erika Bramslöw) davor und so geht es nun weiter. Unterwegs sammelt man noch Nähnadel und Stecknadel (Kathrin Heimann und Konrad Halver) ein und begibt sich nun in ein Gasthaus. Dort macht man dem Wirt falsche Versprechungen und spielt ihm einen Streich nach dem anderen! - Meinung - Zwei kurze Adaptionen, die erste Geschichte wird in 20 Minuten abgefrühstückt, die zweite in ca. 19 Minuten. Nicht wirklich viel, aber beide werden adäquat erzählt, die Zeit reicht meiner Meinung nach aus und ich finde es sogar gut, dass "Das Lumpengesindel" in einer derartig kurzen Zeit erzählt wird, denn die Geschichte hat ein gewisses "Nervpotential". Die Handlung ist an sich schon recht schräg und hebt sich deutlich von anderen Märchen ab, alles kommt eher cartoonartig daher. Inhaltlich eine knackige Angelegenheit, die erste Geschichte überzeugt deutlich mehr als die zweite, insgesamt eine solide Sache, mehr nicht.In Hinblick auf die Sprecherleistungen lässt sich das auch sagen, das Märchen um die tollen neuen Kleider des Kaisers hat meiner Meinung nach mehr zu bieten, auch wenn der Großteil der Sprecher auch beim "Lumpengesindel" im Einsatz ist. Dort kommt aber der bereits angesprochene "Nervfaktor" leider deutlich zur Geltung, das Hören strengt schon sehr an, wenn Joachim Wolff und Dagmar von Kurmin Hähnchen und Hühnchen sprechen und auch Erika Bramslöw fügt sich als Ente in diese Reihe ein. Auf der einen Seite also gute und überzeugende Sprecherdarbietungen der besagten Könner, zu denen sich noch Erzähler Hans Paetsch, Joachim Rake, Konrad Halver, Hans Kahlert und weitere gesellen, auf der anderen Seite die merkwürdigen Vorstellungen, die am Ende das "Lumpengesindel" ergeben. Somit kann man auch sagen, dass es in dieser Hinsicht zwar solide zugeht, man sich mit der zweiten Geschichte aber keinen Gefallen getan hat. Klassische Klänge, die eine märchenhafte Atmosphäre erzeugen, Bachs Stücke sind gut eingebunden worden und passen, bei Wolfram Burgs Klängen ist das wieder so eine Sache. Mal gehen sie in Ordnung, dann wiederum nicht, das könnte besser sein. Eine gute erste Hälfte, eine schwache zweite, "Das Lumpengesindel" ist schon ein seltsames Märchen, das sich deutlich von anderen Werken abhebt und mir nicht wirklich gefallen hat. Dadurch wird aus dieser Folge insgesamt eine durchschnittliche Angelegenheit, die nur für Sammler interessant sein dürfte. Der Link: |