Jaqueline Berger (Marion von Stengel), kurz "Jack" genannt, ist eine Schatzjägerin, die immer auf der Suche nach Kostbarkeiten ist. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Joyce La Fayette und dem Ex-Soldaten Bob Andrews macht sie sich auf, um ein wertvolles Artefakt zu finden. Doch es gilt einige gefährliche Situationen zu meistern und nicht nur das Trio ist auf der Jagd nach dem Schatz, es gibt noch andere, die ihnen auf den Fersen sind. Werden Jack und Co. am Ende Erfolg haben oder kommen ihnen ihre Gegner zuvor?

- Meinung -

Ein neues Label, eine neue Serie und dazu ein vernachlässigtes Genre, das ist doch schon mal eine interessante Ausgangslage. Die Romantruhe dürfte vielen im Internet bereits als Versand für Heftromane, Bücher und Hörspiele ein Begriff sein und nun hat man im wahrsten Sinne des Wortes das Heft mal selber in die Hand genommen und von Thomas Tippner bearbeiten und in eine passende Form bringen lassen, um vertont zu werden. Diese Auftaktfolge wurde bewusst mit einer Null versehen, um die "Entstehungsgeschichte" Jaqueline Bergers zu erzählen und ihr erstes Abenteuer der Hörerschaft zu präsentieren. Dafür wurde der Weg einer inszenierten Lesung erzählt und damit kann ich wunderbar leben, denn die ganze Angelegenheit präsentiert sich recht kurzweilig und unterhaltsam, was zum einen an der Bearbeitung liegt und zum anderen natürlich auch am Inhalt. Zwielichtige Gestalten, Schätze, Artefakte und eine gute Portion Action, das sind die richtigen Zutaten, spannend ist der Inhalt allemal. Was Exotik und Erotik betrifft, so bezieht sich ersteres wohl auf die Handlungsorte, zweiteres kommt für meinen Geschmack glücklicherweise nur gemäßigt vor, es wird hier nicht mit Plattitüden um sich geworfen und man muss auch nicht die ganze Zeit hören, wie mannstoll Jaqueline Berger ist oder was für einen tollen Körper sie hat. Alles im Rahmen und so sollte es auch sein. Eine stimmige Sache, die Gunter Arentzen hier verfasst und Thomas Tippner in die richtige Form gebracht hat.

Mit Marion von Stengel wurde die richtige Wahl für die Rolle der Jaqueline Berger getroffen, denn man muss zwangsläufig immer wieder ein wenig an Tomb Raider Lara Croft denken und dieser Figur hauchte sie ja auch schon stimmliches Leben ein. Von daher passt es auch hier wunderbar, denn thematisch geht die Schatzjägerin in eine ähnliche Richtung. Marion von Stengels Stimme kommt mit einer guten Portion Erotik daher und sie klingt auch sehr sinnlich und das völlig unverkrampft oder erzwungen. Natürlich, überzeugend und glaubwürdig. Sie geht gut mit dem Text mit, sie leiert ihn nicht stumpf runter und spielt mit ihrer Stimme, so dass möglichst alle Charaktere einen eigenen Klang verliehen bekommen.

Wie bereits erwähnt, hier wird eine inszenierte Lesung geboten und das ist der richtig Weg, um auf ein gutes Zwischending aus einer reinen Lesung und einem Hörspiel zu bieten, denn zu einer Hörspielserie wird die Schatzjägerin ja mit der kommenden Folge ja auch werden. So können sich die Macher schon mal langsam "rantasten", haben einige Musiken und Geräusche reingemischt, die für reichlich Atmosphäre sorgen und dem Hörer helfen, sich die diversen Handlungen und Szenen vorzustellen. Das klingt schon alles ziemlich gut, so darf es gerne weitergehen.

Das gilt auch für die gesamte Produktion, sehr ordentlich in allen Bereichen und als Einleitung kann man mit dieser inszenierten Lesung absolut zufrieden sein. Einem vernachlässigten Genre wird endlich wieder unter die Arme gegriffen und Fans von packenden Schatzsuchen dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Man darf gespannt sein, wie sich die Hörspiele anhören werden.

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Romantruhe

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