Christian Wagner (Alexander Scheer) ist ein junger Mann mit einer düsteren Vergangenheit, die ihn einholt, als immer wieder enthauptete Körper aufgefunden werden. Wer begeht diese Morde, die etwas ritualhaftes an sich haben? Diese Frage muss sich Christian unweigerlich stellen, denn er ist ebenfalls in Gefahr, denn die Toten waren allesamt "Titanen", eine Gruppe begabter junger Menschen. Wer will sie auslöschen und welches Ziel verfolgt der Täter mit den Morden?

- Meinung -

STIL kennt kein Halten und bringt noch eine neue Serie, die diesmal in Richtung...ja, in welche geht sie eigentlich? Ein wilder Genre-Mix, irgendwo zwischen Gothic-Sampler, Mystery- und Grusel, schön mit großem Handlungsrahmen, wie es heutzutage einfach gerne genommen wird und als Sahnehäubchen noch einen dicken Schuss Erotik. Geht das Rezept denn auch auf, ohne dass sich die Story in tausend Fragen verliert und den Hörer in die Irre führt? Ja, das tut es und zu den meisten Fragen werden entweder sofort Antworten geliefert oder es geschieht halt in der nächsten Folge. So macht das Hören auch Spass und man wird wohl in Zukunft auch nicht so lange hingehalten werden. Die Charaktere sind sehr interessant, bieten viel Tiefe und die Fronten sind noch nicht ganz klar, auch wenn Tendenzen erkennbar sind. Trotzdem dürfte es noch das eine oder andere schwarze Schaf geben, dass sich erst noch zu erkennen geben muss. Für Spannung ist also gesorgt!

Erwartet jemand bei den Produktionen STILs schlechte Sprecher? Nein, im Gegenteil, man erwartet hochmotivierte und namhafte Profis, doch damit nicht genug. Es ist ein neuer Trend im Gange, TV- und Filmstars werden nach und nach ins Studio geholt, um dort zu zeigen, ob sie auch "Hörspiel können". "Sonnenallee"-Star Alexander Scheer spricht hier die Hauptrolle und man muss zugeben, dass man schon ein wenig merkt, dass er hier sein Hörspiel-Debüt gibt, doch im Laufe der Zeit wirkt er souveräner und unterm Strich ist seine Darbietung als gut einzustufen. Dies gilt auch für Sandra Speichert in der Rolle der Alexa Voss. Mit Dero von der Band Oomph! hat man einen weiteren Gast gebucht, der thematisch schon recht gut zur Serie passt, seinen musikalischen Background berückisichtigend, kann man seinen Einsatz also nachvollziehen und dafür, dass er eigentlich keine Erfahrung in Sachen Hörspiel hat, kann man mit ihm zufrieden sein, was aber sicherlich größtenteils der Verdienst der Regie ist. Auch wenn Dero von allen Beteiligten den schwächsten Eindruck hinterlässt, so ist dieser aber immer noch befriedigend. Ganz anders dagegen die Profis wie Volker Brandt, Norman Matt und Daniela Hoffmann, denen man das Handwerk ganz bestimmt nicht mehr beibringen muss, sie zeigen locker was sie können und es macht Spass ihnen zu lauschen.

Fette Mucke würde man neudeutsch dazu sagen und so ist es auch. Düstere Klänge, hämmernde Beats, die den EBMlern unter uns mehr sagen dürften, als dem Rezensenten. Fakt ist aber, dass diese Musik zur Produktion passt, wie die Faust aufs Auge oder in diesem Fall aufs Ohr. Denn so kommt man sich leider auch teilweise beim Hören vor. Die Stücke werden überlaut eingemischt, was aber wohl auch marketingtechnische Gründe haben dürfte, aber der Hörer braucht sich keine Sorgen machen, dass man von dem Hörspiel an sich nichts mehr versteht, das ist nicht der Fall, die Sprachparts kommen trotzdem auch weiterhin klar rüber. Atmosphärisch ist die Produktion wieder allemal, darüber sollte sich der Hörer aber auch schon vor dem Hören bewusst sein, immerhin ist es ein Hörspiel aus dem Hause STIL und gerade die Untermalung ist das Steckenpferd, hier ist es nicht anders.

Ein ordentlicher Start einer vielversprechenden und sehr düsternen Serie, die sich Vergleiche mit Burns gefallen lassen muss, auch wenn es thematisch wohl doch eher in eine gänzlich andere Richtung geht, Schattenreich wirkt einfach bodenständiger und das "Frage-/Antwortspiel" hält sich in Grenzen. Wer es mysteriös, gruselig und dazu noch einen großen Handlungsrahmen mag, der sollte diese neue Serie mal antesten, viel falsch macht man hier nicht!

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