G. P. Taylor
- Der Schattenbeschwörer -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Das Waisenkind Thomas Barrick, ein 13 Jahre alter Junge, hat einen grossen Fehler begangen, der ihn vielleicht sein Leben kosten kann. Er hat sich mit dem mächtigsten Mann des Dorfes angelegt und ihm klare Worte gesagt und nun ist Vikar Demurral sauer. Wird er sich an Thomas rächen und ihn sogar vernichten? Es sieht noch viel schlimmer aus, denn Demurral will noch wesentlich mehr vernichten, anscheinend das gesamte Universum. Können Thomas, seine Freundin Kate und ein unbekannter Fremder dies verhindern?

- Meinung -

G. P. Taylors Fantasy-Story fährt ein sehr hohes Tempo, bietet viele Ideen, doch der Hörer verliert schnell den Überblick, das ist das grosse Manko dieses Werkes. Es fällt schwer die Charaktere auseinander zu halten bzw. die Szenen nachzuvollziehen, auch wenn es nur wenige Charaktere sind, um die sich die Handlung dreht. So entsteht auch kaum Spannung und schnell ist der Hörer nicht mehr in der Lage den roten Faden der Story zu verfolgen. Potential ist auf jeden Fall da, das lässt sich nicht abstreiten, nur werden die vorhandenen Mittel nicht so in dieser Bearbeitung umgesetzt, dass eine spannende Mischung entsteht und der Hörer gefesselt wird. Somit kann man die Handlung an sich nur als durchschnittliche Kost bezeichen und in den meisten Fällen ist es verdammt schwer, dass der Leser oder die Leserin die Kohlen noch aus dem Feuer holt.

Wolfgang Rüter ist derjenige, der diese Aufgabe erfüllen soll, aber schafft er es auch? Er macht seine Sache jedenfalls richtig gut, soviel steht fest und er erinnert streckenweise auch an den verstorbenen Günter König, die Art des Votrages kommt dem schon recht nahe. Rüter ist also sehr bemüht und hebt das Niveau der Lesung an sich um einiges an und so kann man der Produktion doch noch etwas abgewinnen. Zwar könnte man hier und da mal beanstanden, dass er den Charakteren nicht oft genug eigene Stimmen verleiht und so ist es nicht selten, dass der Hörer sich fragt, welche Figur da gerade spricht. Die meiste Zeit über kann man Wolfgang Rüter aber eine ordentliche Performance attestieren und er gestaltet dieses Werk als mehr als erträglich.

Eine durchgehende Untermalung in Form von Musiken oder auch Geräuschen, also eine inszenierte Lesung, wäre hier eindeutig besser gewesen, denn diese Art der Produktion hätte Wolfgang Rüter bei seiner Tätigkeit als Erzähler deutlich entlastet und mehr Atmosphäre in die Angelegenheit gebracht. So bleibt es leider bei einer reinen Lesung, was wirklich schade ist.

Da war mehr drin, ganz klare Sache, die Story hat Potential, doch die Umsetzung schafft es nicht dies eindrucksvoll zu vermitteln. Unterm Strich bleibt es ein durchschnittliches Fantasy-Abenteuer, das immer wieder einfach zu verwirrend ist. 4 CDs mit einer Spielzeit von knapp über 5 Stunden deren Anschaffung jeder selber entscheiden muss, aber eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen, das ist sicher.

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Der Audio Verlag

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