Die menschlichen Abgründe, aus denen kriminelle Energien und teuflische Taten hervor steigen können. Doch zu was lassen sich Menschen hinreißen? Mord ist nur eine dieser Dinge, zu denen man fähig ist. Dabei könnten die Motive und Tatorte nicht unterschiedlicher sein. Ob in der Sauna, ein Mord á la Carte, der Tod des Tünnes in Köln oder ein mörderische Witz, ein Märchen und der Tod an sich. Doch wie kann der Hörer mit in die Sache hinein gezogen werden?

- Meinung -

Die Kurzgeschichten an sich sind gar nicht so verkehrt, einige von ihnen unterhalten sogar ausgezeichnet, wenn sie aus dem üblichen Schema ausbrechen, deshalb wissen die die Geschichten um den Tünnes und den Tod an sich am meisten zu gefallen. Ansonsten fällt es Frank Schätzing meiner Meinung nach schwer, unterhaltsame Krimis in einem kurzen Zeitrahmen zu erzählen, so recht will beim Großteil der Geschichten keine Spannung aufkommen, man nimmt sie zur Kenntnis und hakt sie ab. Alles in allen halten sich die guten und schwachen Stories die Waage und es wird unterm Strich ein solides Maß geboten.

Schwach finde ich dagegen die erzählerische Leistung, denn der Autor kommt selber als Sprecher zum Einsatz und er geht an seine eigenen Geschichten völlig falsch heran. Eigentlich sollte er als Autor am besten wissen, wie man diese vorträgt, doch anstatt sie spannend vorzutragen, lässt er die Krimis eher so klingen, als hätten Shakespeare, Goethe oder Homer sie verfasst. Teilweise ist die Erzählweise einfach viel zu ausschweifend und ausholend, wenn er einfach klarer betonen sollte. Dadurch büßt das gesamte Werk fast die sämtlichen Spannungselemente ein und stellt mit den größten Knackpunkt dar, warum das Hörbuch nicht funktionieren will.

Die Musik hätte man sich schenken können, da sie keinen tieferen Sinn hat, die einzelnen Kapitel in keinster Weise unterstützt oder für Stimmung und Atmosphäre sorgt. Ich habe die Vermutung, dass sich Frank Schätz und Loy Wesselburg in dieser Hinsicht einfach nur präsentieren wollten, mehr nicht.

Schade, aber zwei gute Geschichten machen aus dieser Produktion keinen Knaller, dafür ist der Großteil zu schwach, die Performance Frank Schätzings ebenfalls und die Musik überflüssig. Hier hat man vermutlich gehofft, dass dieses Hörbuch alleine über den Namen des Autors verkauft wird, aber einen Ersatz für Qualität sollte es definitiv nicht sein, die fehlt hier aber leider.

Der Link:
Der Hörverlag

Bei Amazon kaufen: