Cy und Sed (Robert Kotulla und Sascha Draeger) sind unterwegs, sie haben ihre Arbeit getan, nun sind Party und Entspannung angesagt, doch das ist leichter gesagt als getan. Zunächst geht man zwar noch davon aus, dass auch alles ohne Probleme über die Bühne gehen wird, man nimmt die dauergeile Polianerin Flybo (Simona Pahl) mit und alles scheint geritzt zu sein, doch dann passiert es, ein Zombie (Robert Missler) ist an Bord los! Wird man den üblen Gesellen noch rechtzeitig loswerden oder war es das mit dem Ausflug zum Tripple-M-Konzert?
- Meinung -
Die Idee hinter dieser Trilogie ist eigentlich gar nicht so verkehrt, es handelt sich hier um ein sogenanntes "Housespiel", eine Mischung aus Housemusik und einem Hörspiel. Wie gesagt, die Idee an sich ist interessant, doch am Ende kommt dabei zu wenig raus, denn der Hörspielgehalt ist unterm Strich nicht groß genug, ca. 25 Minuten Handlung an sich, das reicht nicht aus. Die paar Minuten werden zwar mit lustigen Szenen und weiteren gelungenen Ideen ausgefüllt und die Geschichte erinnert etwas an Douglas Adams und Co., besitzt aber durchaus auch ein ordentliches Maß an Eigenständigkeit und der schräge Zombie aus Rottweilertown ist für mich das Highlight hier, so einem Gesellen dürfte man noch nicht begegnet sein. Wie dem auch sei, mehr Hörspiel, weniger Musik, Housespiel hin oder her und schon hätte es inhaltlich auch gestimmt. So bleibt in diesem Bereich ein hungriger Hörer zurück, der gerne mehr mit Cy und Sed erlebt hätte.
Was die Sprecher betrifft, so gibt es mal gar nichts zu beanstanden und mit Robert Kotulla, Sascha Draeger, Robert Missler, Mario Grete, Jürgen Holdorf, Volker Hanisch und last but not least Simona Pahl hat man eine namhafte Riege beisammen. Die Leistungen sind wirklich gut, vor allem Robert Missler stellt einmal mehr unter Beweis, warum er so gefragt ist. Er gibt immer Vollgas, halbe Sachen scheint der Mann nicht zu kennen und seine Performance als Zombie aus Rottweilertown ist der Brüller schlechthin. Mit der sprachlichen Abteilung kann man also rundum zufrieden sein.
Musikalisch eigentlich auch, wenn man House mag und damit etwas anfangen kann. Meine Musik ist es zwar eher weniger, aber anfänglich gefiel mir die Art und Weise, wie diese Klänge in das Hörspiel eingebaut worden sind, der Begriff "Housespiel" passt wirklich wie die Faust aufs Auge. Das Problem ist aber, dass in das ohnehin schon viel zu kurze Hörspiel die Musiken so eingebaut worden sind, dass noch mehr Spielzeit weggenommen wird. Das hätte anders gelöst werden müssen und auch wenn am Ende die Stücke in voller Länge als Bonus angeboten werden, das reicht als "Entschädigung" leider nicht aus.
Die Aufmachung ist edel, ein Digipak in einem ansprechend gestalteten Schuber, dazu ein schönes Booklet, hier wird etwas fürs Auge geboten.
Wären es hier 70-80 Minuten Housespiel gewesen, dann hätte man ja das eine oder andere Auge zudrücken können, aber so stößt die viel zu kurze Spielzeit schon arg auf, denn der Preis fällt nämlich alles andere als klein aus. Schade, denn die Idee ist gut und innovativ, aber empfehlen kann ich die Produktion leider nicht, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Wer sich aber auf die Werke eines Douglas Adams steht und dazu auch noch ohne Housemusik nicht leben kann, der kann mal ein Ohr riskieren, sollte sich aber auf ein viel zu kurzes Vergnügen einstellen.
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