Jan Fabel, Hauptkommissar bei der Hamburger Polizei, hat es mit einem Serienmörder zu tun. Anfangs ist das Motiv nicht klar und auch das Schema sehr undurchsichtig, bis es immer klarer wird und seine grausamen Züge zeigt. Anscheinend mordet der Killer nach einem bestimmten Muster und durch seine Taten stellt er anscheinend die Märchen der Gebrüder Grimm nach. Was will er damit bezwecken und was verbindet die Opfer miteinander? Die Leichen türmen sich, der "Märchenmörder" wütet weiter und Jan Fabel hat so gut wie gar keine Hinweise, wer der Täter sein könnte. Wird er den Serienmörder fassen können?
- Meinung -
Craig Russells zweiter Krimi mit dem Protagonisten Jan Fabel ist wieder ein Volltreffer, jedenfalls inhaltlich. Russell versteht es wie kein Zweiter sich der düsteren Elemente zu bedienen, die einen solchen Thriller ausmachen und mich hat dieses Werk einmal mehr an S7eben erinnert. Sollte man sich eines Tages dazu entschließen Russells Werke zu verfilmen, dann sollte Regisseur David Fincher erste Wahl sein. Interessant finde ich auch, wie es der im schottischen Kingdom of Fife geborene Autor schafft Hamburg so real rüberkommen zu lassen und auch die Charaktere agieren sehr glaubwürdig, als wenn Russell ein gebürtiger Hamburger sei. Es steckt also auch viel Herzblut und Liebe zum Detail in dieser Story und das zahlt sich aus, denn auch sein zweites Werk ist durch und durch erstklassig und meiner Meinung nach nehmen sich die beiden Bücher nicht viel. Die Bearbeitung ist leicht gekürzt, aber vermutlich auch zum Besseren hin, denn es gibt absolut keine Längen und wenn man die Zeit dazu hat, dann wird man dieses Werk in einer Tour verschlingen.
Auf der einen Seite ist es sicherlich gut, dass man erneut David Nathan gewinnen konnte, auf der anderen Seite bin ich ein wenig unzufrieden mit ihm. Wieso, ist er diesmal nicht gut? Doch, er ist gut, aber auch nur gut. Hier geht er nicht an seine Grenzen und seine Performance im ersten Teil kam mir doch etwas besser vor. Hier wirkt er gelegentlich mal etwas unmotiviert und trägt den Text nur vor, zu selten geht er richtig mit und schauspielert nicht oft genug. Es reicht zwar aus, um besser als viele seiner "Konkurrenten" zu sein, aber von Nathan ist man mittlerweile schon ein anderes Niveau gewohnt. Trotzdem schafft er es erneut, eine gute Lesung abzuliefern.
Bis auf das Anfangsstück keine Musiken, keine Geräusche, was in diesem Fall aber nicht schadet. Sicher, eine inszenierte Lesung nimmt man immer gerne, aber dem ist hier leider nicht so, es bleibt ein reines Hörbuch. Vielleicht überlegt man sich für die kommenden Vertonungen das zu ändern, was aber kein Muss darstellt.
Wer den Blutadler mochte, der wird auch hier wieder blind zugreifen können, einfach sehr gute Krimi- und Thriller-Unterhaltung. Mal sehr derbe und blutig, dann wieder ruhig und schon fast depressiv. Eine abwechslungsreiche Palette wird also geboten und wer es gerne düster mag, der wird mehr als nur zufrieden sein.
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