Bekloppte Hörspiele

Ron Kelly Nr. 9
- Feuer spuckt der Drachengott -
(Delta)

Captain Blitz urteilt:

Der Drachengott wurde durch Magie in einen Schlafzustand versetzt und dieser soll 300 Jahre anhalten. Normalerweise muss sich jemand mit dem sogenannten "Blutstein" in einen Vulkan stürzen, damit der Drachengott beruhigt ist, doch das geschah damals nicht. Die Unsichtbaren Schatten wollen ihn wieder erwecken, damit er die Menschen vernichtet und mit seinem Feuer alles zerstört. Können Ron (Nick Benjamin) und sein Freund Crash das Grauen abwenden?

- Meinung -

Uff, das ist harter Tobak. Die Story an sich ist ja eigentlich noch relativ in Ordnung, wenn auch schrecklich langweilig inszeniert, wie es bei Rudolf Leubner halt normal ist. Das Potential, das der Kampf gegen die Gottheit eigentlich bietet wird nicht genutzt, denn bis es interessant wird ist der Hörer schon weggenickt. Ein weiteres grosses Manko ist neben der Bearbeitung auch die Umsetzung, zu der ich später aber was sagen werde. Jedenfalls kann man festhalten, dass Ron Kelly selbst bei guten Vorlagen es nicht vermag Spannung aufzubauen und den Hörer in seinen Bann zu ziehen, dafür sorgt die teschnische Seite.

Die erste Szene ist sympthomatisch für die Produktionsweise eines Hern Leubners, denn gleich zu Anfang kommt man aus dem Lachen nicht mehr heraus, wenn ein Mann eine Frau(!) spricht, jedenfalls hört sich sehr, sehr stark danach. WARUM? WARUM, OH HERR? Sowas hat man einfach noch nicht gehört, das ist ein Grund, weshalb man sich dieses Machwerk anhören sollte, der Brüller schlechthin. Das ist auch das einzige "Highlight" dieser Produktion, der Rest ist einfach nur der übliche zähe Brei namens Langeweile, in dem sich Nick Benjamin hörbar wohlzufühlen scheint. Er liest gekonnt seine Texte ab und zwar stumpf wie eh und je. Seine Kollegen und Kolleginnen sind da nicht besser, das Hörspiel also gerettet, weil typisch Leubner.

Immer und immer wieder das selbe Stück, das den Hörer schon zig Folgen zuvor quälte, aber mit einer so unglaublichen Konstanz (Penetranz?), dass man es fast schon nicht mehr glauben mag. War man von diesem Stück ach so überzeugt? Hielt man es für die beste Musik seit Menschengedenken? Vermutlich dachte man sich gar nichts dabei, hat einfach Kosten gespart und dieses monotone Musik einfach ins Hörspiel eingefügt, Ende. Bei den Geräuschen hat man sich etwas mehr Mühe gegeben, aber die sind auch irgendwo auf TSB-Sinclair-Niveau stehengeblieben, also auch kein Hit.

Storytechnisches Potential, das nicht genutzt wird und ein Brüller von einer Anfangsszene, die einfach unglaublich ist, mehr muss dazu nicht sagen. Was dachten sich die Produzenten eigentlich damals bei der Produktion dieser Serie? Hat man ernsthaft gedacht, dass die erbrachte Leistung gut bzw. überhaupt ausreichend ist? Rätsel dieser Welt, die es zu klären gilt...

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