Man könnte meinen, dass Rocco Raubein (Andi Wittmann) ein ganz gewöhnlicher Junge wie jeder andere auch ist. Doch weit gefehlt, denn wo Rocco hinkommt, dort regiert dann am Ende das Chaos! So zum Beispiel auch auf der Mädchenparty, auf die Rocco eingeladen wird und er möchte dort eigentlich gar nicht so gerne hingehen. Zumal man sich auch noch verkleiden muss und zwar in Rosa! Doch da hat Rocco eine Idee und stellt die Party gehörig auf den Kopf...
- Meinung -
Wer hier sowas wie Gregs Tagebücher oder die Eskapaden eines pubertierenden Nick Twisp erwartet, der ist hier falsch, Rocco Randale ist eher die jüngere Ausgabe der beiden, sorgt aber ebenfalls für eine ganze Menge Chaos und Verwüstung und das auf sehr amüsante Art und Weise. In knapp unter einer Stunde lernen wir Rocco und Familie Raubein kennen, lange wird sich damit aber nicht aufgehalten, was für die Story an sich und auch für die Bearbeitung durch Christiane Krah spricht. Schnell geht es ans Eingemachte und Rocco stürzt sich in die Mütte auf der Mädchenparty und das auf seine ganz eigene Art und Weise und da sind Lacher und Spaß einfach vorprogrammiert. Ein interessanter Charakter und Rocco darf auch gerne noch öfter für Randale sorgen.
Es handelt sich hier um eine inszenierte Lesung, aber nicht nur weil hier zwei Sprecher am Start sind, sondern auch weil Stefan Kaminski einer der beiden ist und was er hier leistet ist wieder ganz großer Stimmsport. In der Hauptrolle mischt Andi Wittmann mit und er leiht Rocco Raubein seine Stimme, was er richtig gut macht, er passt stimmlich wie die Faust aufs Auge und man kauft ihm die Rolle des Lausebengels locker ab. Stefan Kaminski spricht alle anderen Rollen und das sind nicht gerade wenige, aber das ist kein Hindernis, sondern eher eine Herausforderung für den Stimmenmagier. Dieser stellt er sich einmal mehr mit all seinem Können und Talent und das macht er ganz großartig. Beide leisten unter Kai Lüftners Regie ganz Arbeit, der Witz und Spaß der ganzen Sache wird hier wunderbar durch die beiden Sprecher transportiert, einfach eine schöne Vorstellung.
Inszenierte Lesung auch deshalb, weil es zwischendurch immer wieder mal Musiken zu hören gibt, die von Andreas Manhart komponiert worden sind und der hat auch noch ein paar Geräusche gemacht, die ebenfalls zum Einsatz kommen. Eine feine Sache, die nicht selbstverständlich ist, jedenfalls nicht für eine Lesung, das wertet die ganze Produktion noch ein Stück weiter auf.
Eine rundum gelungene Lesung, die ich vor allem den jungen Hörern empfehlen kann, die sich hier in der einen oder anderen Situation wiederfinden und deshalb auch mit Rocco identifizieren dürften. Ein schöner Spaß, erstklassig vorgetragen, dazu auch noch eine passende Untermalung, mehr geht eigentlich nicht.
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