Eigentlich ist Douglas Winterferry (Dirk Hardegen) das, was man einen ganz normalen Ehemann nennt, der mit seiner Frau Betsy (Sabine Hardegen) in einer Vorstadt-Idylle lebt, seinen Job hat und kein Wässerchen trüben kann. Eigentlich, denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, denn sein Chef Walter Chainy (Bert Stevens) reitet ihn direkt und mitten in die Scheisse. Mit einem Batzen Geld und einem angehängten Mord geht es nun ab über die Grenze und genau dort geht es dann mächtig zur Sache. Es sieht nicht so aus, als würde es für Douglas´ Lage noch eine Lösung geben oder etwa doch? - Meinung - Dirk Hardegen hat sein eigenes Label namens Ohrenkneifer gegründet und startet mit einem One-Shot durch. Ein waschechtes Road-Hörspiel mit ordentlichen Thriller- und Krimielementen, einer guten Portion schwarzem Humor und derben Sprüchen, das Resultat ist einfach knallharte und kurzweilige Unterhaltung für eine eher erwachsenere Hörerschaft, deshalb auch die Empfehlung ab 16 Jahre. Den Titel kann man fast schon wörtlich nehmen, der Trip geht vom gut behütetenden Vorstadtleben über die Grenze und mehr oder weniger in die Hölle, wobei man aber nicht von übernatürlichen Elementen ausgehen sollte, in die "echte" Hölle geht es dann doch nicht. Wie dem auch sei, die ganze Angelegenheit ist äußerst kurzweilig und packend, hier und da eine Wendung, in inhaltlich Hinsicht versteht Dirk Hardegen sein Handwerk schon mal. Als Sprecher schneidet er nicht viel schlechter ab, auch wenn er hier und da mal etwas zu nett und brav klingt, um die Wandlung vom Vorstadt-Ehemann zum Desperado vollends glaubwürdig zu präsentieren, aber alles in allem ist das hier keine schlechte Vorstellung. Immerhin präsentiert er den Großteil des Textes und deshalb kann man mit der abgelieferten Leistung schon durchaus zufrieden sein. Es ist aber keine One-Man-Show und seine Kolleginnen und Kollegen können ebenfalls überzeugen, ob es nun seine eigene Frau Sabine ist, die witzigerweise im Hörspiel auch die Frau des Hauptcharakters spricht oder ob es ein Routinier wie Bert Stevens als herrlich fieser Chef ist oder ein Konrad Halver, seines Zeichens Hörspiel-Urgestein, sie alle sorgen dafür, dass diese Produktion auch sprechertechnisch eine runde Sache darstellt. Mit Ron Salert, Tatjana Auster, Detlef Tams, Sven Matthias, Horst Kurth, Marco Sand und Johannes Osmond sind weitere bekannte Namen dabei, die man aus diversen Produktionen kennen dürfte und alles in allem gibt es an diesem Bereich wenig bis gar nichts auszusetzen. An der Musik sowieso nicht, denn die ist einfach nur klasse und sorgt für die richtige Stimmung, die so ein beinhartes Hörspiel auch braucht, denn hier kommt der Staub der Landstraße regelrecht aus den Boxen, wenn Dirk Hardegen auch selber für die musikalische Inszenierung sorgt. In jeder Hinsicht absolut stimmungsvoll und atmosphärisch, dazu die passenden Geräusche und schon wird auch in diesem Bereich der richtige Ton getroffen. Auch ein paar kurze Worte zur Aufmachung, denn die ist ebenfalls ein Volltreffer. Die CD wird im Vinyl-Look präsentiert und in einem ansprechenden Digipak serviert, man bekommt also auch was für das Auge geboten, was ja nicht unbedingt selbstverständlich ist. Hut ab, ein Erstling nach meinem Geschmack und wer hier die Befürchtung hat, dass es sich um eine nicht sonderlich hochwertige Amateurproduktion handelt, dem sei gesagt, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Ein toller Einstand für Dirk Hardegen, ordentlich geschrieben, gut gesprochen und musikalisch einwandfrei, vom diesem Label würde ich mich gerne auch in Zukunft ins Ohr kneifen lassen! Der Link:
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