Ed Lloyd (Bodo Wolf) ist ein bekannter Spieler, ein Zocker, wie er im Buche steht. Doch das bringt auch Probleme mit sich, denn Lloyd will nicht mehr spielen und schon gar nicht falsch. Er wird erpresst und ihm bleibt gar keine andere Wahl, bis Richard Diamond (Tobias Kluckert) hinter die Sache kommt.
Was für ein seltsamer Fall, den Richard Diamond nun erwartet, er soll einem Bauchredner namens Herbert (Santiago Ziesmer) helfen, damit dieser sich von seiner Puppe befreit kann. Doch aus dem anfänglich schrägen Fall wird schnell bitterer Ernst und sogar Mord.
- Meinung -
Wieder zwei nette Fälle mit Richard Diamond, dem chronischen Pleitegeier und diese könnten unterschiedlicher nicht sein. Geht es im ersten noch relativ bodenständig um Falschspiel und Erpressung, so ist der zweite Fall schon ziemlich abgefahren, eine modernde Puppe, ein Puppenspieler, der sie nicht mehr kontrollieren kann und Diamond mittendrin. Inhaltlich kann man hier durchaus zufrieden sein, man darf einfach keine sonderlich komplexen Handlungsstränge erwarten, was aber bei einer Spielzeit von ca. 30 Minuten pro Fall auch einleuchten sollte. Da wird nicht grossartig charakterisiert oder vorgestellt, es geht gleich zur Sache und gut ist. Ich fühlte mich aber bei beiden Fällen gut unterhalten und nur das zählt.
Geniale Sprecher und Sprecherinnen, eine bunte Mischung, was will man denn mehr? DIe Hauptbesetzung überzeugt in jeder Folge, Tobias Kluckert, Ranja Bonalana und Detlef Bierstedt verstehen ihr Handwerk und setzen die überzeichneten Charaktere gekonnt in Szene. In den Gastrollen kommen dann so namhafte Profis wie Bodo "Monk" Wolf oder Santiago "Spongebob" Ziesmer zum Zuge, die hier imposant zeigen, was sie auf der Pfanne haben und das ist einiges. Doch nicht nur die beiden verdienen besondere Aufmerksamkeit, auch Ernst Meincke haut richtig auf den Putz, seine Performance sollte man definitiv gehört haben, was aber auch für die Leistungen von Roland Hemmo, Hans Werner Bussinger, Uli Krohm und weitere gilt.
Musikalisch stimmt auch wieder alles, das Flair der 50er Jahre kommt mühelos auf und die Atmosphäre passt. Schnell hat die Hörerschaft eine verregnete Grossstadt in schwarz-weiss vor seinem geistigen Auge und man möchte selber den Kragen hochschlagen und sich in den nächsten Hauseingang verziehen. Neben der passenden Musik gibt es auch die richtigen Geräusche von Jörg Klinkenberg, der alles im Griff hat.
Zwei coole, lockere Fälle für Zwischendurch, eine komplexe Handlung oder diverse Handlungssträge, die sich über mehrere Episoden erstrecken, darf man hier nicht erwarten. Wer mal Lust auf einen sympathischen Ermittler hat, der nicht alles so eng sieht, dem sei Richard Diamond ans Herz gelegt.
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