Die beiden deutschen Brüder Jesse und Joe (Jesse Grimm und Johannes Semm) machen sich nach Amerika auf, um dort ihr großes Abenteuer zu erleben. Sie wollen ihren Verwandten John Lawson (Jan-David Rönfeldt) besuchen und ihm die Nachricht überbringen, dass seine Frau Catherine (Simona Pahl) verstorben ist. Doch ihr Tod soll nicht umsonst gewesen sein und man will sich gemeinsam den zwielichtigen Lafayette (Michael Grimm) vornehmen, der krumme Geschäfte laufen zu haben scheint. Wird das Trio Licht ins Dunkel bringen können?
- Meinung -
iListen setzt die erste Duftmarke und man geht das Western-Genre an, das aus hörspieltechnischer Sicht doch ziemlich brach liegt. Hier erzählt Martin Schmidtke nun die Geschichte zweier deutscher Auswanderer, die nun als Jesse und Joe Spooner ihr Glück in Amerika versuchen. Dort müssen sie ihrem entfernten Verwandten John Lawson eine schlechte Nachricht überbringen, aber gleichzeitig wollen sie mit ihm aufregende Abenteuer bestehen. Das erste bekommen wir hier nun zu hören, es geht gegen den zwielichtigen Lafayette und seine Schergen, doch das klingt im Endeffekt spannender und temporeicher, als es dann letztendlich ist. Die Stunde Spielzeit geht zwar relativ zügig über die Bühne, dennoch fehlt hier das Tempo, denn es wird fast nur geredet, von Action und Schießereien, die zu einem guten Western gehört, hört man leider so gut wie gar nichts. Auch eine zünftige Saloon-Szene hätte ich mir gewünscht, doch auch in dieser Hinsicht Fehlanzeige. Sollte es weitere Abenteuer der Spooners in Amerika geben, so hat der Macher jedenfalls genug Hausaufgaben zu erledigen, um die ganze Angelegenheit spannender und unterhaltsamer zu gestalten, mehr als solide ist die Story jedenfalls nicht.
Die Sprecherliste liest sich recht gut und es sind einige prominente Namen mit von der Partie. In den Hauptrollen mischen Jesse Grim, Johannes Semm und Jan-David Rönfeldt und sie machen ihre Sache soweit recht ordentlich, allen voran Rönfeldt überzeugt voll und ganz. Mit den beiden Jungs in den Hauptrollen habe ich mich etwas schwer getan, vor allem Johannes Semm scheint noch nicht die große Erfahrung in Sachen Hörspiel zu haben und er wirkte stellenweise etwas unsicher und hölzern, was sich im weiteren Verlauf des Hörspiels zwar etwas legte, aber er kann sich noch deutlich steigern. Grimm dagegen spricht seine Rolle gut, nur hat man hier und da mal ein paar kleinere Probleme die beiden Sprecher auseinander zu halten. Einer sticht aber aus der Riege hervor und zwar Michael Grimm als Lafayette, der diese Rolle herrlich fies interpretiert und genau richtig spricht, diesen Veteran würde ich gerne auch in Zukunft wieder öfter hören. Mit Simona Pahl, Rasmus Borowski und Matthias Klimsa sind weitere bekannte Profis mit von der Partie und auch sie wissen zu gefallen und liefern gute Arbeit ab.
Die Untermalung passt, da gibt es nichts zu beanstanden, stimmungsvolle Klänge sind zu vernehmen und die erzeugen die richtige Atmosphäre. Man fühlt sich in den Wilden Westen versetzt, also hat Matthias Schmidtke sein Ziel erreicht, in dieser Hinsicht wird auch ganze Arbeit geleistet.
Wäre da nicht die behäbige Story, die kaum spannende Momente zu bieten hat, dann hätte das hier ein durchaus richtig gutes Hörspiel werden können. So fällt es nur solide auf und kann dem Genre keine neuen Impulse verleihen. Wer dennoch einen Western sucht, der könnte hier fündig werden, sollte aber keine zu hohen Erwartungen haben.
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