Hans Rath
- Was will man mehr -
(argon)

Captain Blitz urteilt:

Warum sollte für Paul auch nur einmal was ganz normal über die Bühne gehen? Sicher, Vater werden ist eine schöne Sache, doch zum einen erfährt er erst kurz vor der Geburt davon und dann kriegt auch noch die falsche Frau das Kind, nämlich nicht seine Traumfrau Iris, sondern ihre Schwester Audrey. Doch damit nicht genug, die Misere des Verlags will man ihm auch noch anlasten, aber ist die Pleite wirklich seine Schuld? Nichts als Ärger und deshalb ist Paul froh, dass er sich wenigstens auf seine Freunde Bronko, Günther und Schamski verlassen kann!

- Meinung -

Runde 3 für Paul und Co., Hans Raths "Held" erlebt ein neues Abenteuer und auch diesmal gibt es eine ganze Reihe chaotischer Erlebnisse, die für gute und witzige Unterhaltung sorgen, ohne aber flach zu sein oder sich bei anderen Vorlagen zu bedienen, die gut laufen. Von einer romantischen Komödie würde ich hier nicht unbedingt sprechen, auch wenn es sicherlich hier und da dezente Anleihen gibt, ohne aber direkt in diese Richtung zu marschieren und in einem "sicheren" Genre zu wildern. Hans Raths Romane sind eine ganz eigenständige Angelegenheit und das sollen sie auch mal schön bleiben. Ich mag diese Art von Geschichten, die Humor mit ernsten Untertönen präsentieren, schräge Situationen parat halten und stellenweies absolut "over the top" zu wirken, ohne aber völlig den Boden der Realität unter den Füßen zu verlieren. Somit sind auch diese 5 Stunden Spielzeit wieder mal gute Unterhaltung, an der es inhaltlich schon mal herzlich wenig auszusetzen gibt.

Das gilt auch wieder für Bjarne Mädels Darbietung, die erneut absolut zu gefallen weiß. Er hat sich mittlerweile nach drei Bänden "eingegrooved" und weiß wie Paul und Co. zu klingen haben, dazu ist auch noch "sein" Regisseur Sven Stricker mit am Start, da kann eigentlich nichts anbrennen. Mädel weiß seine Stimme geschickt einzusetzen, alle wichtigen Charaktere haben einen eigenen Klang und so weiß man stets, wer gerade spricht und im Einsatz ist. Ihm liegen diese Stoffe auch einfach, die zwar eine Basis haben, die durchaus aus dem Leben gegriffen ist, dann aber eskalieren, mal unglaublich witzig sind, dann aber auch ernste Töne an den Tag legen. Die Mischung macht es und so abwechslungsreich ist auch die Performance des beliebten Schauspielers, eine runde Sache.

Deshalb kommt man auch erneut ohne Untermalung aus, denn die passende Atmosphäre bezieht diese Produktion aus der Handlung und Bjarne Mädels Darbietung und es sollte stets die richtige Stimmung aufkommen.

Auch der dritte Band mit Paul überzeugt meiner Meinung nach auf ganzer Linie. Die Handlung passt, Bjarne Mädel liefert sehr gute Arbeit als Erzähler ab, insgesamt stimmt es hier also in allen Belangen und wer die bisherigen Werke von Hans Rath mochte, der wird auch an diesem Spaß haben.

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