Radio Tatort Nr. 12
- Abriss -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

In einer Kneipe mitten im Prenzlauer Berg wird der Besitzer tot aufgefunden, er liegt erschlagen hinter dem Tresen. Die Kasse ist leergeräumt worden, man geht von Raubmord aus, doch steckt eventuell noch etwas anderes dahinter? Zunächst wird unter den Stammgästen ermittelt, doch die Ermittler Katharina Holz und ihr neuer Kollege Polanski (Eva Kryll und Alexander Khuon) entdecken eine neue Spur, die zu einem jungen Boxer führt. Welches Motiv könnte dieser haben, den Kneipier zu erschlagen und war er es überhaupt?

- Meinung -

Die erfahrene Ermittlerin Katharina Holz und der neue Kollege Alexander Polanski sind schon ein interessantes und ungleiches Gespann, doch genau daraus bezieht das Duo seinen Reiz. Für meinen Geschmack sind aber auch nur die beiden Ermittler recht interessant, der Fall an sich war mir persönlich zu unspektakulär, auch wenn das Setting in Form vom Prenzlauer Berg sicherlich eine gute Bühne bietet und so eine urbane Stimmung erzeugt wird. Dennoch konnte mich dieser Krimi nur bedingt unterhalten, obwohl die 54 Minuten Spielzeit sicherlich keine Längen erzeugen. Trotzdem wollte der Funke nicht so ganz überspringen und man kann es wohl nicht an einer Sache festmachen, doch in Summe sind mir schon bessere Krimis untergekommen.

In sprechertechnischer Hinsicht wird aber ordentlich etwas geboten, da gibt es nichts zu meckern, einige prominente Namen findet man in der Sprecherliste wieder, dazu dann ein paar weniger bekannte Sprecher, die aber dennoch sehr talentiert sind, Aussetzer sind mir hier jedenfalls keine aufgefallen. Alle Rollen werden so authentisch und glaubwürdig wie möglich rübergebracht und das versteckt den sehr realistischen Touch dieses Falles. Eva Kryll und Alexander Khuon harmonieren in den Hauptrollen sehr gut und um sie "herum" sprechen Könner wie Andreas Mannkopff, Hans Teuscher, Klaus Manchen, Elisabeth Trissenaar und einige mehr, unter der Regie von Robert Schoen trumpft die Riege jedenfalls mächtig auf.

Eine solide, wenn auch unspektakuläre Untermalung, die ich eher nur als zweckdienlich einstufen würde, mehr aber auch nicht. Die diversen Szenen kommen gut rüber, man kann sich ohne Mühe vorstellen, was gerade passiert und vor welchem Hintergrund sich alles abspielt. Hier und da hätten ein paar weitere Musiken sicherlich nicht geschadet, in der Hinsicht wurde für meinen Geschmack etwas zu spärlich gearbeitet.

Ein hörbarer Krimi, der aber nicht mehr zu bieten hat und eher zu den schwächeren Vertretern dieser Reihe gehört. Nichts, was man nicht schon mal in der einen oder anderen Form gehört haben dürfte, alles in allem aber brauchbar. Für Genrefans, die keine zu hohen Erwartungen an einen Krimi stellen!

Der Link:
Der Hörverlag

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