Radio Tatort Nr. 10
- Gewehr bei Fuss -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Die Grube Zwellersweiler wurde stillgelegt, das hat die Region schon hart genug getroffen, doch damit nicht genug, die Schrebergärten der ehemaligen Bergbauarbeiter sollen auch noch verschwinden. Dort soll nun ein Parkplatz hingebaut werden, doch ein besonders engagierter Schrebergärtner namens Norbert Gessner (Elmar Roloff) wehrt sich gegen das Bauvorhaben, doch nun ist er tot. Wer hat ihn ermordert? Das Duo Michael Paquet und Kathrin Krämer (André Jung und Marie-Lou Sellem) ermitteln in diesem Fall!

- Meinung -

Mit dem Duo Krämer/Paquet ermittelt nun auch das LKA Saarland in dieser Reihe und Autor Erhard Schmied etabliert die beiden auch direkt als recht interessante Charaktere und der Fall an sich gewinnt durch das Schrebergartenambiente auch einiges an Flair. Da stören die Duelle zwischen Krämer und Paquet eigentlich nur, wenn die Geschichte der Region abgeklappert wird, das nimmt das Tempo raus und lässt den Fall eher wie drögen Geschichtsunterricht in der Schule wirken und dadurch büßt die Krimiunterhaltung leider um einiges ein. Inhaltlich war somit mehr drin, denn der Fall hat definitiv Potential, nur wird es nicht ausgeschöpft.

Die Sprecherriege ist gut drauf, die Performances mehr als nur hörbar, es wird viel gespielt. Das belegen auch die Fotos im Booklet wunderbar, denn da werden die Szenen regelrecht nachgestellt und die Sprecherinnen und Sprecher stehen nicht nur stumpf vor dem Mikro rum. Das gefällt und dürfte auch erklären, warum die Performances so gut rüberkommen und glaubwürdig klingen. Hervorheben möchte ich eigentlich niemanden, da alle an einem Strang ziehen und überzeugen können. Somit möchte ich auch die Hauptsprecher André Jung und Marie-Lou Sellem in den Vordergrund schieben, da diese sich nicht unbedingt in selbigen drängen, sondern einfach nur ihre Arbeit erledigen, ihre Rollen spielen und sprechen und das auf sehr angenehme Art und Weise.

Die hier eingesetzten Klänge fallen regelrecht düster aus, was die Enge der Schrebergärten untermauert und somit die passende Atmosphäre erzeugt. Da hat Musiker Claas Willeke ganze Arbeit geleistet und sehr ordentliche Stücke auf die Beine gestellt, die das richtige Flair erzeugen.

Wäre da nicht die Geschichtsstunde, die uns gratis serviert wird, dann wäre der Fall deutlich besser gewesen, so bleibt er nur einem soliden Niveau, mit Luft nach oben. Wer aber bisher von den Radio Tatorten gut unterhalten wurde, der wird vermutlich auch diesmal wieder zugreifen, sollte aber keinen Kracher erwarten.

Der Link:
Der Hörverlag

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