Radio Tatort Nr. 7
- Mordlauf -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Die Ermittler Nina Brändle und Xaver Finkbeiner (Karoline Eichhorn und Ueli Jäggi) haben einen neuen Fall. Ein Amoklauf wird an einer Stuttgarter Schule angekündigt und es bleiben den beiden nur 24 Stunden Zeit, um diese Tat zu verhindern und den potentiellen Täter, dessen Ankündigung im Internet zu finden ist, hinter Schloss und Riegel zu bringen. Wird es den beiden gelingen oder lässt sich das Verbrechen nicht mehr abwenden?

- Meinung -

Ich sage es gleich vorweg, ich kann mit diesem Ermittlerteam nichts anfangen und der erste Fall "Himmelreich und Höllental", in dem das Duo am Ball war, war nämlich auch schon kein Kracher. Zum einen stört der Dialekt gewaltig und zum anderen hat mich die Handlung keineswegs aus den Socken gehauen. Zwar gibt es bei der recht kurzen Spielzeit von 54 Minuten keine Längen, aber die große Action oder eine besonders packende Story gibt es hier leider nicht. Die recht modern gehaltene Geschichte (Internet, Youtube, Jugendsprache etc.) ist viel zu dröge umsetzt worden, als dass sie mich in irgendeiner Form richtig begeistern konnte.

Die Sprecherriege macht einen guten Job, auch wenn dem Hörer die Sache nicht gerade leichtgemacht wird, denn es wird sehr viel mit Dialekt gesprochen, was ich als eher störend empfunden habe und sowas schlägt doch gewaltig aufs Verständnis. Auf der einen Seite wird aber wiederum für viel Lokalkolorit gesorgt, doch die Macher sollten sich überlegen, ob sie darauf verzichten können. Eines wurde aber sehr gut gelöst, nämlich die Jugendsprache, die ist erstklassig mit in dieses Hörspiel gebracht worden und wenn man bedenkt, dass die Sprecher alles andere als Jugendliche sind, ist das umso beeindruckender. Wie dem auchsei mit Ueli Jäggi, Angelika Bartsch und Hubertus Gertzen sind bekanntere Namen dabei, die ihre Arbeit gut über die Bühne bringen. Hilmar Eichhorn nimmt hier seine Rolle als Jost Fischer wieder kurz auf und sorgt für die Vernetzung der Radio Tatorte und Ekkehard Skoruppa wird auch noch ein kleiner Gastauftritt serviert. Sprechertechnisch also durchaus ordentlich, auch wenn die gesamte Produktion unter dem badischen Dialekt zu "leiden" hat.

Von der Soundkulisse durchaus gelungen, wenn auch ziemlich experimentell. Hier hätte der künstlerische Anspruch etwas zurückgenommen werden sollen und dafür schnellere und wuchtigere Klänge Verwendung finden sollen, um so mehr Tempo und Action ins Spiel zu bringen, denn genau daran hapert es. Positiv zu vermelden sind die dezent eingesetzten Rapbeats, denen hätte deutlich mehr Zeit eingeräumt wreden dürfen.

Durchschnittliche bis solide Kost, mehr nicht, das Niveau der Radio Tatorte kann hier leider nicht gehalten werden. Das LKA Baden-Württemberg macht sich auch weiterhin das Leben schwer und eine Empfehlung kann ich hier leider nicht aussprechen.

Der Link:
Der Hörverlag

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