Pops (Michael Harck) muss zurück auf seinen Planeten, doch Nico und Steffi (Gregor Reisch und Verena Großer) hoffen, dass er bald wieder da sein wird. Auf dem Weg zur Schule passiert es dann...Nico geht unachtsam auf die Strasse und wird vom Schulbus angefahren. Sein Arm ist gebrochen und er muss ins Krankenhaus! Dort geht es Nico gar nicht gut, denn er hat Schmerzen und diese werden von der gemeinen Krankenschwester ignoriert und er vermisst Pops doch sehr, doch dieser taucht dann endlich wieder auf und hilft seinem Freund! - Meinung - Hier bohrt sich der moralische Zeigefinger ins Ohr des Hörers direkt ins Hirn und hinterlässt Zerstörung und Chaos! Na gut, nicht ganz so schlimm, aber man fragt sich bei den meisten Szenen immer wieder was das eigentlich alles soll. Eigentlich sollte sowieso jedes Kind wissen, dass man sich nicht vor einen Buss werfen soll oder will das Hörspiel damit aussagen, dass im Krankenhaus dann ein roter Ausserirdischer auf einen wartet? Wie man es dreht und wendet, es kommt nichts dabei herum, es bleibt Unsinn. Entweder schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen oder man lacht über den Quatsch, den sich Peter Bondy hier ausgedacht hat. Charaktere, die jedes Klischee erfüllen, rätselhafte Intentionen, eine Happy Ende, welches ekelhaft auf die Tränendrüse drückt. Hier ist alles enthalten, es ist nur nicht gut. Bei den Sprechern gibt es mal wieder einige Überraschungen. Neben einer durchweg gut aufgelegten Cast (kein Scherz, niemand erlaubt sich einen Ausrutscher!), gibt es auch wieder tolle Gäste, die erneut nicht im Inlay stehen. Günther Pfitzmann, Andreas Fröhlich und Joachim Richert geben sich die Ehre und machen einen sehr guten Job, soweit man das bei ihren kurzen Auftritten überhaupt ausreichende beurteilen kann, aber was man hört geht in Ordnung. Bei den Hauptsprechern kommen Gregor Reisch und Verena Großer immer mehr in Fahrt und ihr vorhandenes Talent kommt immer stärker durch. Rainer Schmitt ist der Routinier, der hier als Erzähler nur wenig Text hat, aber den vermasselt er natürlich nicht. Günther Flesch und Antje Roosch bringen die Eltern Kramer überzeugend rüber und Michael Harck beweist mal wieder, dass er selbst die verrücktesten Rollen ohne Probleme sprechen kann und dies auch noch glaubwürdig absolviert. Von der sprechertechnischen Seite ist dieses Höspiel also alles andere als ein Reinfall. Was man aber nicht abstellen konnte und weiterhin extrem negativ auffällt sind die musikalischen Einspielungen, wenn man sie denn so nennen will. Es war überhaupt eine schlimme Zeit in Sachen Musik in den späten 80ern im Hause Europa. Billiges Synthesizer-Gedudel, welches schon fast an das Tonstudio Braun erinnert und als gut kann man das mit Sicherheit nicht bezeichnen. Lediglich die Effekte bieten das übliche Niveau, da kann man bei Europa nichts falsch machen. Besonders viel Aufmerksamkeit verdient das Cover! Was macht Pops da? Will er seinem Freund Nico eine Kerze in den Hintern schieben? Ist es ein intergalaktisches Zäpfchen? Liebesspielzeug für einsame Stunden im Krankenhaus? Jedenfalls schaut Nico schon ziemlich lüstern aus der Wäsche, aber was will man auch machen, wenn der rechte Arm in Gips liegt und man anscheinend kein Linkshänder ist... Wieso nur Steuern auf Alcopops? Auch Pops hätte vor Jahren schon mächtig besteuert werden sollen, damit sich niemand diesen Schwachsinn zulegt. Der moralische Zeigefinger bringt den Hörer fast um den Verstand, Klischees ertränken jeden Ansatz von Sinn und Handlung und ein Kaufargument, die Sprecher, werden gar nicht erst großartig aufgeführt, sondern nur die Hauptsprecher. Technisch zwischen Gut und Böse, von der Story her ein Offenbarungseid. Dies ist eine Serie, die man nur auf Parties spielen sollte, wenn man entweder die Gäste loswerden will oder man im Rausch keine Diskussionsthemen mehr hat, denn nach dem Konsum dieser Reihe kommt wieder Schwung in die Bude und man sieht rote Männchen mit leuchtenden Luststäben durch die Gegend fliegen...oder man zettelt mit allen Ausserirdischen pro forma schon mal einen Krieg an! Diskussion: |