Gibt es den perfekten Mord? Der Student Finn Jorgensen (Simon Jäger) glaubt fest daran, er hat ihn entwickelt und nun will er seinen Plan ausführen. Überall in der Wohnung hat er Kameras angebracht und will den perfekten Mord aufzeichnen. Dann ist es soweit, sein Opfer trifft ein und alles läuft wie gewünscht, doch dann droht die Situation zu eskalieren, das Chaos ist perfekt. Oder sieht es nur danach aus und es läuft weiterhin alles nach Plan? Wird Finn sein Ziel erreichen?
- Meinung -
Endlich gibt es Thriller-Nachschub von Ivar Leon Menger, nachdem seine Trilogie "Der Prinzessin" leider ins Stocken geraten ist und man weiterhin auf eine Fortsetzung hofft. Doch nun werden Genrefans wieder verwöhnt unt bekommen neuen Stoff von Menger, der hier einmal mehr sein Talent für böse Geschichten unter Beweis stellt. Eine Art Kammerspiel mit wenigen Charakteren, einer ausgeklügelten Handlung und mehreren fiesen Wendungen, die für reichlich Unvorhersehbarkeit, Überraschungen und Spannung sorgen. Was soll man sagen? Mankos konnte ich in dieser Hinsicht jedenfalls keine raushören und besonders gut hat mir gefallen, dass die Handlung sogar über das Hörspiel hinausgeht und den Hörer mit einbezieht. Da das gute Stück schon um die 10 Jahre in der Schublade des Autoren lag, musste sie auf den heutigen Stand gebracht werden und er hat es verstanden, zusätzlich auch noch die neuen Medien geschickt mit einzubeziehen. Mehr möchte ich dazu aber nicht verraten, spoilern möchte ich schon gar nicht, selber anhören ist angesagt. Inhaltlich wieder mal sehr stark, hier hat Ivar Leon Menger einen Volltreffer gelandet, anders kann man es nicht ausdrücken!
Wie bereits erwähnt, es ist eine Art Kammerspiel mit Verbeugung an alte Radiokrimis und somit gibt es hier auch nur eine recht kleine Sprecherriege, die es aber vom Namen her in sich hat. Simon Jäger spricht die Hauptrolle, wobei es hier im Prinzip eigentlich nur Hauptrollen gibt, aber er spricht nun mal Finn Jorgensen und ist die treibende Kraft in dieser Geschichte. Wie er den Studenten spricht und spielt, das ist schon sehr intensiv, er glaubt an seinen Plan und will ihn mit allen Mitteln umsetzen, doch auch Udo Schenk legt eine erschreckende Intensivität an den Tag und als Arnold Heidenberger, regelrecht gruselig. Auch wenn man sagen kann, dass er natürlich mal wieder das "fiese Schwein" spricht, so macht er das hier mit Bravour und seine Leistung ist grandios. Das gilt aber auch für alle anderen Sprecher, gar keine Frage, hier lässt sich niemand lumpen. Katja Brügger als Finns Mutter Maria, Gerrit Schmidt-Foss als Finns Kumpel "Mad" und Luise Helm als Maja Breuer, die dummerweise auch in die Geschichte hineingezogen wird. Abgerundet wird die tolle Riege von Erzähler Hans-Werner Bussinger, der hier leider in einer seiner letzten Rollen zu hören ist.
Die Untermalung fällt der Umsetzung entsprechend aus, der Eindruck des Kammerspiels wird weiter untermauert. Sieht man vom Titelstück von 47 Million Dollars und den ben beiden Songs von Tobias Hundt ab, so wird hier eher auf kurze, dezenter und recht spartanische Einspieler gesetzt, die aber ihr Ziel erreichen, nämlich eine dichte, beklemmende und bedrückende Atmosphäre erzeugen.
Das Hörspiel kommt wie alle anderen Menger-Werke in einem Digipak daher, bietet also auch was fürs Auge und hält auch ein informatives Booklet parat.
Thriller sind einfach sein Steckenpferd, das beweist Ivar Leon Menger hier einmal mehr eindrucksvoll. Eine packende Story mit vielen Wendungen und einem überraschenden Ende, grandios aufgelegten Sprechern, eine stimmungsvollen Untermalung, besser geht es eigentlich nicht mehr. Absolutes Pflichtprogramm, nicht nur für Fans es Genres!
Bei Amazon kaufen:
|