Kater Francis hat wieder einen neuen Fall, der all seine detektivischen Talente von ihm abverlangt, denn er ist einmal mehr einer großen Sache auf der Spur. Er bietet der Katzendame Domino seine Hilfe bzw. seinen Schutz an, denn sie ist in großer Gefahr, denn sie hat von ihrem Frauchen ein beträchtliches Vermögen geerbt und nun haben es Katzen und Menschen gleichermaßen auf ihr Leben abgesehen. Es geht bei der Sache nämlich nicht nur um Geld, sondern um deutlich mehr und zwar um Felipolis, einem geheimen Katzenstaat!
- Meinung -
Von einem Felidae-Nachfolger namens "Francis" wusste ich bereits, mir war aber nicht bekannt, dass Akif Pirincci bereits mehrere Katzenkrimis mit Francis in der Hauptrolle verfasst hat und bei "Felipolis" handelt es sich um das aktuellste Werk und ich kann direkt sagen, dass die Krimis mit Francis auch heutzutage gut funktionieren. Gehen wir aber doch zunächst mal auf die Dinge, die mir weniger gefallen haben und das sind alles andere als viele. Der Kater Francis hat nun schon einige Jahre auf dem Buckel, wenn er denn normal altern würde, deshalb fand ich es schon etwas befremdlich, dass hier plötzlich Google Earth und Co. erwähnt werden und das ganze Umfeld deutlich modernisiert wurde. Das hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, aber auf der anderen Seite zeigt dies auch, dass Pirincci mit der Zeit geht und er sich literarisch nicht auf eingetrampelten Faden bewegt. Dennoch fand ich das etwas seltsam, das hätte nicht sein müssen, für mich agiert Francis immer noch Ende der 80er und Anfang der 90er, ein Beinbruch ist das aber nun auch nicht. Das ist im Prinzip also nur eine Kleinigkeit, verglichem mit dem was hier sonst so geboten wird, nämlich ein sehr interessanter und spannender Katzenkrimi mit großer Tragweite, im Prinzip schon fast ein Politthriller, nur mit Katzen halt. Eine somit gelungener Aufhänger, sehr spannend und kurzweilig erzählt, inhaltlich lässt sich somit nur wenig an diesem neuen Fall für Katzer Francis aussetzen.
An der Sprecherleistung kann man erst recht nichts aussetzen, denn Charles Rettinghaus liefert hier eine wirklich hervorragende Leistung ab, die mich von Anfang bis Ende vollends begeistert hat. Zum einen ist es auch einfach schade, dass er nicht gerade viele Lesungen bestritten hat, vor allem dieser Auftritt hier unterstreicht das nochmal eindrucksvoll. Wieso wird er nicht öfter für Lesungen gebucht? Einfach unverständlich, denn seine schauspielerische und sprecherische Leistung ist wirklich klasse, die Betonungen sitzen, er verleiht den zahlreichen Charakteren einen eigenen Klang und die Hörerschaft dürfte sich ohne Probleme alles wunderbar vorstellen können, ein starker Auftritt.
Was will man da noch mit einer Untermalung? Die braucht man dann nämlich nicht, denn auch so kommt die Atmosphäre verwinkelter Gassen und diverser Häuser wunderbar rüber, die Kulissen werden vor dem geistigen Auge lebendig, alles bestens, trotz fehlener Musiken oder Geräusche.
Ein gelungener neuer Fall mit dem "Katzendetektiv" Francis, der allerlei brenzlige Situationen meistern und überstehen muss und die ganze Sache wird hervorragend von Charles Rettinghaus vorgetragen. Wer "Felidae" mochte und Katzen mag, der wird auch bei diesem Krimi der vierbeinigen Art voll und ganz auf seine Kosten kommen!
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