Bekloppte Hörspiele

Petra Nr. 3
- ...auf Safari -


Captain Blitz urteilt:

Petra hat eine neue Safari-Collection entworfen und diese muss natürlich auch im "Ernstfall" getestet werden. Auf Safari geht es eigentlich recht gemütlich zu, man sieht viele Tiere zum ersten Mal direkt vor sich und hat viel Spaß. Doch dann hört man von einem Wilderer, der die Gegend unsicher macht. Werden Petra (G. Schäffer) und ihre Freunde dem Verbrecher das Handwerk legen können?

- Meinung -

90% des Hörspiels passiert NICHTS! Es wird beiläufig ein fieser Wilderer erwähnt, der am Ende dann mal kurz beiseite geräumt wird, Weltklasse. Wofür dann dieser ganze langatmige Aufbau? Es gibt endlose Beschreibungsorgien, Gesabbel wie toll doch Klon-Barbie ist und was für tolle Mode sie entwerfen kann. Ist die Selbstbeweihräucherung dann endlich mal vorbei geschieht dem Hörspiel selbiges. Ein zähes und unspannendes, wenn nicht sogar tödlich langweiliges Ende wird endlich erreicht und der Hörer von einer wahnsinnig drögen Story erlöst.

Hurra, endlich stehen mal die Sprecher im Inlay. Natürlich ändert das rein gar nichts an der Leistung dieser Verlierer, aber immerhin weiss man jetzt wer hier versagt hat. Hier und da ist mal ein etwas bekannterer Name dabei und bei diesen Sprechern kann man sich gleich auch sicher sein, dass sie halbwegs hörbare Arbeit
abliefern, beim Rest handelt es sich vermutlich um den Kneipier vom Strasseneck, der Telefonistin mit der sexy Stimme aus dem gegenüberliegenden Callcenter usw., aber richtige Kracher sucht man vergeblich. Die schrecklichste Performance liefern die Sprecherin der Modeschnepfe persönlich und der sogenannte Erzähler ab. G. Schäffer (G-Punkt???) liest mehr als alles andere. Sie klingt dermaßen gelangweilt und amateurhaft, dass sie nahezu das gesamte Hörspiel zu einer Einschlafhilfe erster Güte werden lässt, rezeptpflichtig!
Der Erzähler L. Reinirkens ist übrigens sowas von überflüssig, einfach unglaublich. Warum ist der überhaupt dabei? Wenn der dazwischenquatscht, dann fragt man sich, wer das überhaupt sein soll.
Wer spricht denn da? Michael Bideller ist einer der bekannteren Sprecher und er gibt einen guten Fred ab, er bringt noch sowas wie Professionalität mit. Neben ihm geht die Leistung W. Heines als
Mr. Turner ebenfalls in Ordnung. Ansonsten hat man es mit einer Horde Clowns zu tun, die von nichts eine Ahnung haben, schon gar nicht von Hörspielen und guter Sprecherleistung.

Muss man auf die Musik noch eingehen? Hier ein wenig Gedudel, dort ein wenig Geklimper, aber alles soll schrecklich aufregend sein. Im Endeffekt klingt das eher schrecklich billig und man will Tonstudio
Braun wohl den Rang ablaufen. Komibiniert mit einigen soliden Effekten und Geräuschen kommt unterm Strich dennoch eine klägliche Untermalung dabei herum. Lediglich eine Elefantenhorde wird gut in Szene gesetzt, aber die Trampeltiere retten auch nichts mehr.

Ein Blick auf das Cover und man weiss woran man ist. Robocop in Frauenkleidern lässt grüssen! Selten habe ich sowas tuckiges gesehen und vor allem beim Anblick Freds fragt man sich doch wirklich, ob er sich das Outfit von Domina-Petra hat aufzwingen lassen, denn freiwilig zieht ein Mann sowas doch nicht an oder etwa doch? Das Design ist jedenfalls für die Tonne! Das Design des Hörspiels, nicht der Mode...doch, das auch.

Zum Schluss gibt es natürlich noch ganz "nützliche" Hinweise auf das grandiose Merchandising, das niemand braucht. Dies passt hervorragend zu einem Hörspiel, das ebenfalls niemand braucht.

Eine weitere Folge, die man sich besser hätte sparen sollen. Schrott as Schrott can! Müllige Story, lächerliche Sprecher, grottige Musiken, macht am Ende ein geniales Hörspiel. Schön wär´s, es ist aber Dreck für die Ewigkeit, sowas wünscht man nicht mal seinem hässlichen Nachbarn, dem Finanzamt oder seinem Chef. Wer es aber unbedingt hören muss, der ist halt selber schuld. Ich habe euch vor der Plastik-Trulla mit dem Modegeschmack eines sibirischen Berbers gewarnt!

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