Pandoras Playground Nr. 1
- Durch das Elfenglas -
(Pandoras Play)

Captain Blitz urteilt:

Klara (Christine Hatzenbühler) ist ein wissbegieriges Mädchen, welches auf ein Elfenglas stösst, durch das sie die Welt um sie herum völlig anders sieht. Ihre "Welt" ist Bielefeld, und über diese Stadt möche sie mehr erfahren. Zwar erreicht sie den bekannten Dr. August Oetker, doch der kann ihren Wissensdurst leider nicht stillen, sie schaut sich weiter um. Warum nicht direkt Zeitzeugen fragen? Klar, Torbögen, Treppen und Brunnen gehören zwar nicht unbedingt zu den ersten Anlaufstellen, aber wenn sie nun mal alles miterlebt haben. Alles wäre so einfach und harmlos, wäre da nicht das Geheimnis um verschwindende Gegenstände, die eine Seele besitzen. Wer steckt dahinter?

- Meinung -

Bielefeld ist nicht der Nabel der Welt und von daher ist es zunächst unverständlich, warum man diese Stadt zum Mittelpunkt der ersten Folge der neuen Reihe gemacht hat. Doch dann wird es schnell klar, denn erstens ist es die Heimatstadt von Pandoras Play und zweitens hat Bielefeld eine nicht zu verachtende Geschichte und bietet einige interessante Erzählungen. Mit Klara führt man einen glaubwürdigen Charakter ein und sie geht als überaus sympathisch durch. Die Story an sich ist temporeich, sehr unterhaltsam und hat einen fantastischen Einschlag. Als lehrreiche Serie kann sie sich auch noch von ähnlichen Produktionen auch noch absetzen und somit hat Pandoras Play hier ein heisses Eisen im Feuer, denn diese Reihe ist ein gute Alternative zum "Geschichtsunterricht", jedenfalls geht es hier alles andere als dröge und trocken, viel eher spannend und kurzweilig zu. Eine gute Portion Humor ist auch noch dabei, z.B. wenn sich Torbogen 1 und der Leinenweber in die Haare kriegen. Also wird fast alles geboten, was man sich wünschen kann.

Im Gegensatz zu manch anderer aktuellen Produktion aus dem Hause Pandoras Play wirkt dieses Hörspiel viel professioneller und ist mit vielen bekannten Namen gespickt. Konrad Halver, Reinhilt Schneider, Susanne Wulkow, Michael von Rospatt, Sybille Bohn Halver und einigen anderen, die dafür sorgen, dass sich dieses Werk nicht hinter konkurrierenden Wissensserien verstecken muss. Hinzu kommt die übliche Pandora-Crew um Katja Behnke. Diesmal ist man hingegangen und hat Werrner Birk als Erzähler ausgewählt und siehe da...es funktioniert. Wirkt er in diversen anderen Rollen immer schrecklich hölzern, so kann er als märchenonkeliger Erzähler problemlos überzeugen. Irgendwie klingt er nach kurzer Zeit zwar ein wenig anders, was eventuell an der Abmischung liegen kann, aber das ist nur ein kleines, nahezu unwichtiges Manko. Die Gewinnerin dieses Hörspiels ist aber zweifelsfrei Christine Hatzenbühler, die beweist, dass viel Talent in ihr steckt und hoffentlich kann man sie noch öfter ins Studio holen. Zwar nervt sie hier und da mal gehörig, doch das muss man wohl eher ihrer Rolle zuordnen, ihre Performance ist jedenfalls sehr gut.

Die Musik ist stimmungsvoll und stammt diesmal aus der Feder Marcel Schweders. Sie drängt sich nicht unangenehm auf, untermalt die Szenen zweckdienlich und hilft immer wieder dem Hörer sich die Umgebung möglichst plastisch vorzustellen, was natürlich auch durch die Effekte geschieht.

Ein ordentlicher Auftakt, auf den ruhig mehr folgen darf. Hoffentlich geht es dann auch in grössere Städte und nicht erneut nach Bielefeld, denn ein etwas weltmännischeres Flair darf es schon sein. Die Richtung, die Pandoras Play mit dem ersten Folge einschlägt, ist aber durchaus angenehm, denn alte Städte bieten genug Stoff für unzählige weitere Folgen und wenn diese dann noch ein wenig zulegen, dann kann sich das Ergebnis auch in Zukunft hören lassen. Alle wissensdurstigen Menschen können hier aber zugreifen, es lohnt sich.

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Pandoras Play

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