Paddy, der kleine Pirat
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Der kleine Pirat Paddy (Oliver Wnuk) wird mächtig übers Ohr gehauen und ihm wird seine Insel von einem anderem bösen Piraten weggenommen und nun steht er da und weiß nicht weiter. Wie kriegt er seine Insel wieder? Da kann eigentlich nur ein riesiger Schatz helfen, doch den muss er erstmal gemeinsam mit seiner Schildkröte Kröte (Santiago Ziesmer) finden. Wird es ihm trotz zahlreicher Gefahren auch gelingen oder ist die Lage aussichtslos?

- Meinung -

Was zum Henker ist denn das? Okay, Piraten sind in, also muss man da erstmal bei dem Hype einsteigen und 08/15-Charaktere durch eine 08/15-Story jagen, das leuchtet ein. Es droht uns wohl ein Film mit dem nervigen Piraten, also müssen da auch Hörspiele her, vermutlich weil die Cashcow gemolken werden muss, einen anderen Grund kenne ich jedenfalls nicht. Die Story wirkt für die 46 Minuten Spielzeit auch arg überladen und dürfte die Kinder überfordern, denn hier werden zig neue Charaktere aufgeboten und es geht alles viel zu schnell, die Handlung wird durchgehechelt und gut ist. Hängen bleiben dürfte hier nichts und da bleibt die Frage, wie sich diese Story ins Gesamtbild einfügen wird, wenn der Film startet, was im Endeffekt aber auch egal sein dürfte, denn die Lizenz reißt niemanden vom Hocker.

Eigentlich denkt man sich "Wow, was kann bei der Sprecherliste schiefgehen?", doch dann hört man sich das Ergebnis an und fragt sich "Wow, hat man hier überhaupt mal was richtig gemacht?", denn das ist eine einzige Katastrophe. Oliver Wnuk in der Hauptrolle ist ein Totalausfall, denn man kann sich keinen kleinen Piraten vorstellen, nur einen untalentierten Sprecher. Der Text klingt abgelesen, von Schauspielerei kaum eine Spur, da kommen seine Kollegen zwar besser weg, nämlich von den Darbietungen her, das Problem liegt aber woanders. Vollprofis wie Thomas Danneberg, Frank Glaubrecht oder Santiago Ziesmer liefern zwar solide und souveräne Leistungen ab, doch das Zusammengeschnippel hier wirkt wie ein Flickenteppich und das reißt den Gesamteindruck weiter runter. Wirft man einen Blick ins Inlay, dann wird einem alles klar, denn die Aufnahmen fanden in drei verschiedenen Studios statt und wurden im vierten abgemischt. Deshalb wirkt hier nichts sie wie aus einem Guss, sondern einfach nur wie zusammengeschustert.

Die Musik ist noch am besten und die ist auch nicht mal sonderlich gut. Das klingt alles nach Baukastengedudel, alles ein wenig auf "piratig" getrimmt und das war es dann auch schon. Nett gemacht, gut gemeint, aber leider zu gewöhnlich.

Das riecht hier ganz übel nach dem schnellen Euro, den die Macher mit dieser Produktion machen wollen, wobei man ihnen aber auch dankbar sein muss, denn so wird man schon im Vorfeld vor dem kommenden Film gewarnt. Piraten, die die Welt nicht braucht!

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