Arto Paasilinna
- Der liebe Gott macht blau -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Auch der liebe Gott muss mal Urlaub machen und nun ist der Zeitpunkt gekommen, er hat von seiner Arbeit die Nase gestrichen voll. Doch wer soll ihn vertreten? Der Heilige Petrus lehnt dankend ab, der Erzengel Gabriel hat auch keine Lust auf diesen Posten, da bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten. Wieso dann nicht mal einem Menschen die Verantwortung in den Schoß legen? Gesagt, getan und nach einer kurzen Suche wird man fündig, Kranführer Birger Ryynänen ist der richtige Mann für den Job! Wie lange wird der durchhalten und wie gut wird er als Vertretung Gottes arbeiten?

- Meinung -

Ein weiteres Werk aus der Feder Arto Paasilinnas, der sich mal wieder eine abgefahrene Idee in den Kopf gesetzt und dann zu Papier gebracht hat. Hier kriegen wir die Hörbuchfassung serviert, die auf 4 CDs mit einer Spielzeit von ca. 291 daherkommt und zwar wieder lustige und ungewöhnliche Unterhaltung bietet, aber leider nicht die Bissigkeit oder den schwarzen Humor anderere Geschichten Paasilinnas, was auch schon das Hauptmanko darstellt. Eine schöne Idee, eine ordentliche Portion Spaß und Witz, doch unterm Strich noch zu zahm. Dennoch präsentiert sich die ganze Angelegenheit als kurzweilig und unterhaltsam, es fehlt halt nur der letzte Kick.

Mit Jürgen von der Lippe hat man wohl jetzt den Stammsprecher der Bücher Paasilinnas gefunden und die Wahl ist gut. Er hat schon "Adams Pech, die Welt zu retten" sehr ordentlich gesprochen und auch hier liefert er eine gekonnte Leistung ab, wie ich es auch von ihm erwartet habe. Die Betonungen sitzen, er trägt pointiert vor und von der Lippes Stimme hat einfach den richtigen Klang für derartige Stoffe, man hört immer wieder, wie der Schalk durchkommt, so muss es auch sein.

Eine reine Lesung, keine zusätzlichen Klänge, aber diese Produktion kommt auch ohne Musiken oder Geräusche wunderbar aus. Der humorige Einschlag lebt durch Jürgen von der Lippes engagierte Leistung auf, somit kann man das Fehlen von unterstützen Musiken mühelos verschmerzen.

Schade, nicht ganz so schwarzhumorig und bissig wie "Der wunderbare Massenselbstmord", aber immer noch eine lustige und schräge Angelegenheit, so kennt und schätzt man Arto Paasilinnas Stoffe und davon darf es ruhig mehr geben. Wer derartige Geschichten mag, der ist hier an der richtigen Stelle.

Der Link:
Lübbe Audio

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