Am Nil treibt eine Gruppe von Sklavenhändlern ihr Unwesen, niemand kann ihnen Einhalt gebieten. Bis drei deutsche Forscher sich der Sache annehmen, denn sie machen ebenfalls Bekannschaft mit den Verbrechern. Können sie den finsteren Gesellen das Handwerk legen oder werden sie letztendlich selber in das Joch der Sklavenjäger geraten?
- Meinung -
Dagmar von Kurmins Adaption des Klassikers von Karl May die bei einer Spielzeit von gerade mal 42 Minuten natürlich dementsprechend zügig rum ist und kurzweilig rüberkommt. Diese Umsetzung ist der von Kurth Vethake nicht ganz unähnlich, was dafür spricht, dass die Hörspiele der damaligen Zeit sich von der Machart her nur bedingt unterschieden haben. Wie dem auch sei, es geht halt sehr zügig zur Sache, kein Geplänkel, keine Längen, teilweise hat man dann aber schon ein wenig das Gefühl, dass es hier durchaus gehetzt zur Sache geht. Fans dieser Hörspiele erzähle ich da aber sicherlich auch nichts Neues, man erwartet diese Art der Bearbeitung und Umsetzung der Karl May Klassiker, von daher geht das inhaltlich schon mal in Ordnung.
Bearbeiterin und Regisseurin Dagmar von Kurmin hat eine prominente Riege im Studio versammelt, die für die damalige Zeit einfach typisch war, als Erzähler ist Hans Paetsch im Einsatz, wer auch sonst, Karl-Heinz Heß, Joachim Rake, Herbert A.E. Böhme und weitere mischen ebenfalls mit, Rudolf H. Herget, Christian Rode, Malte Petzel, Werner Cartano und Co. dürften auch nicht fehlen, da kann man rundum mit den Stimmen und den Darbietungen an sich zufrieden sein und sich in die Vergangenheit entführen lassen.
Das gilt auch für die Untermalung, wobei die eher zweckdienlich ist, mehr nicht. Teilweise drängt sich auch dadurch der Eindruck auf, dass die Produktion auch von Vethake stammen könnte, der immer gerne mal ganz kurze Einspieler einstreute, die halt nie mehr als Szenentrenner waren, aber nicht unbedingt Atmosphäre aufbauten. Die fehlt hier schon ein wenig, das Hörspiel lebt eher von den Sprecherleistungen.
Für Nostalgiker und Fans alter Hörspiele sicherlich wieder mal eine nette Sache, für May-Fans sowieso, aber zu einem Muss würde ich diese Produktion nicht erklären. Alles in allem eine solide Angelegenheit, die man sich geben kann, aber nicht muss.
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