Jim Hawkins (Susanne Hartau) erlebt sicherlich nicht das Leben eines normalen Kindes. Die Wirtschaft seiner Eltern wird von einem Piraten heimgesucht und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf, denn als auch noch der zwielichtige John Silver (Hans Paetsch) mit von der Partie ist, geht es drunter und drüber. Alle sind auf der Jagd nach einer Schatzkarte, die dem Finder ein riesiges Vermögen einbringen soll. Die Reise beginnt und die Besatzung teilt sich nach kurzer Zeit in zwei Lager auf. Die Piraten sind leider in der Überzahl! Werden Jim Hawkins und seine Freunde den Schatz trotzdem noch finden können?
- Meinung -
Die Schatzinsel hat in der Bearbeitung schon satte 40 Jahre auf dem Buckel, doch das merkt man ihr nicht unbedingt an, dafür ist sie zu temporeich und bietet bei ca. 1 Stunde Spielzeit alles, was sich das Abenteurer-Herz wünscht. Mit Vollgas geht es die ganze Zeit zur Sache, zum Erholen gibt es keine Möglichkeit und der Hörer wird in den Bann dieses Werkes gezogen. Natürlich ist die Produktion nicht mehr ganz zeitgemäß und die Bearbeitung wurde nicht umsonst noch viele weitere Male neu vertont, doch was hier geboten wird, kann sich immer noch durchaus hören lassen!
Tolle Sprecher und was Europa damals im Studio hatte war garantiert die erste Wahl, was man als namhafter Hörspielproduzent einfach mal gebucht haben musste. Direkt der erste Eintrag machte mich dann doch aber erstmal stutzig, Susanne Hartau spricht Jim Hawkins, doch anscheinend gab es damals keine guten Nachwuchssprecher, die diesen wichtigen Part hätten sprechen können. Die Wahl Frau Hartau einzusetzen war aber keine schlechte, sie macht ihre Sache gut und kann durchaus einen Jungen sprechen. Neben ihr brilliert Hans Paetsch als der undurchsichtige John Silver, ihm kauft man die Rolle sofort ab und es scheint wohl eine seiner Parade-Rollen gewesen zu sein. Die sonstigen Sprecher dürften den meisten Hörern wohl eher nichts sagen, doch sie dürfen sich sicher sein, dass hier nur starke Auftritte geboten werden und so war es früher bei Europa eigentlich auch an der Tagesordnung.
Musikalisch nicht unbedingt ein Brüller, aber das war damals leider auch so. Musik und Effekte wurden eher spärlich gesetzt, aber nicht ganz weggelassen. Das Lied, dass der alte Pirat immer gesungen hat, kann einem wirklich eine Gänsehaut über den Rücken jagen und es sorgt für die passende Stimmung. Hier hätte man vor 40 Jahren ruhig großzügiger arbeiten dürfen, doch das ist leider nicht der Fall gewesen. Die Tonqualität geht übrigens in Ordnung, auch wenn sie aufgrund des Alters nicht wirklich perfekt und rauschfrei ist.
Dieser Klassiker gehört einfach in jede Sammlung, das ist ein ganz klarer Fall. Sicherlich gibt es modernere Fassungen, doch die können keinen Hans Paetsch anbieten und bringen nicht das alte Flair mit. Einfach ein schönes, spannendes Hörspiel!
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