Charles Dickens
- Oliver Twist -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Oliver Twist (Leon Burmeister) schlägt sich durchs Leben und muss einige Prüfungen bestehen. Entweder wird er schikaniert oder man versucht ihn in einen Strudel des Verbrechens zu zerren, aus dem es kein Entrinnen mehr geben soll. Der alte Fagin (Helmut Mooshammer) gehört zu dieser Sorte, er unterhält eine Reihe von Kindern, die er zu erstklassigen Dieben ausbildet und durch die Strassen schickt. Doch was hat Oliver mit ihnen zu schaffen und wird es ihm gelingen, diese Kreise zu verlassen?

- Meinung -

Eine weitere Vertonung von Charles Dickens´ Klassiker, diesmal vom NDR und für die Bearbeitung zeichnet sich John von Düffel verantwortlich. Mir persönlich ist die Bearbeitung zu lang ausgefallen, jedenfalls ziehen sich die 100 Minuten ziemlich, die Inszenierung fällt für meinen Geschmack einfach zu konservativ aus. Mehr Schwung und Tempo hätte dieser Umsetzung sicherlich gut getan, zumal im Gegenzug die teilweise recht moderne Sprache nicht passen will. Der Sinn dessen hat sich mir einfach nicht erschlossen und die Bearbeitung mir nur sehr bedingt gefallen, in diesem Bereich hakt es leider ziemlich und das ist schon eine denkbar schlechte Ausgangslage für eine derartige Produktion.

Rainer Gussek hat gute Sprecherinnen und Sprecher ins Studio geholt und auch wenn man richtig bekannte Namen hier vergeblich sucht, so kommt es letztendlich auf die Leistungen an sich an und die stimmen. Mir ist kein Aussetzer aufgefallen, auf der anderen Seite spielt und spricht sich hier auch niemand in den Vordergrund. Das ist auch einer der Punkte, den ich mit der konservativen Inszenierung angesprochen habe. Hier gibt es keine High- oder Lowlights, sonder ein zwar konstant recht hohes Niveau, aber es bricht niemand aus, alle Sprecher befinden sich brav in Reih und Glied. Zwar ist es schön, wenn hier einwandfreie Darbietungen präsentiert werden, für meinen Geschmack war dies aber alles einfach nur aalglatt.

Klassische Klänge untermalen die ganze Angelegenheit zwar ordentlich, dennoch hätte der Produktion englischere Stücke deutlich besser zu Gesicht gestanden. Ich will nicht sagen, dass die hier verwendeten Musiken von Edward Elgar gänzlich unpassend sind, aber da wäre sicherlich mehr gegangen.

Eine solide Adaption des Klassikers aus Charles Dickens´ Feder, aber insgesamt erwarte ich mehr von derartigen Vertonungen. Sven Strickers Umsetzung hat mir deutlich besser gefallen und zu der kann ich eher raten. Diese Version hier ist nur für Sammler und Komplettisten interessant.

Der Link:
Der Audio verlag

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