Wer hat damals die Edelhure Rosemarie Nitribitt getötet? Waren wirklich einflussreiche Männer aus Wirtschaft und Politik, die dafür gesorgt haben, dass die Nitribitt aus dem Verkehr gezogen wurde? Der Mord an der Prostituierten wurde nie aufgeklärt, doch vielleicht gelingt es ja dem Hacker T-Rex alias Georg Brandt (David Nathan), kann er das Rätsel nach über 50 Jahren lösen?
- Meinung -
Langeweile 101, wie produziere ich einschläfernde Unterhaltung? Da ist man bei Offenbarung 23 genau richtig, wenn man wissen will, wie es nicht geht. Eine eigentlich interessante Story, die sich mit einem ungelösten Rätsel der Menschheit befasst, dann aber wieder nur zu einer schnarchigen Ansammlung von Vermutungen und Theorien entwickelt, ohne auch nur einen Moment spannend zu sein. Es wird hier einfach nur wieder eine Aneinanderreihung von Wikipedia-Wissen und Vermutungen geboten und wenn die dann auch noch mit den albernen Geschehnissen aus dem Hörbuch "Machiavelli" verknüpft werden (Stichwort Messiahs), dann weiss man eigentlich auch schon, was die Stunde geschlagen hat. Diese Serie kann man einfach nicht mehr ernstnehmen, wenn sie sich schon inhaltlich Folge für Folge der Lächerlichkeit preisgibt, doch hier ist es diesmal besonders schlimm.
Den Brüller liefert aber die Abteilung Sprecher ab, denn hier geht das neue Konzept mal gründlich in die Hose und sorgt für einige unfreiwillige Lacher. Till Hagen ist nicht nur in der Rolle des Ian G. unterwegs, dieser ist nun auch gleichzeitig in der Funktion des Erzählers tätig. Das wäre alles halb so wild, würde man ihn auch richtig einsetzen, was hier absolut nicht der Fall ist. Gemeinsam mit Jaron Löwenberg, der ja der neue Tron ist, agieren beide in sowas wie der Rahmenhandlung, wenn es denn eine derartige hier überhaupt noch gibt. Gleichzeitig muss Hagen aber auch der Erzähler geben und das geht einfach nicht. Läuft es in der Story nicht so, wie es sich sich Ian G. vorstellt und wütend wird, so trägt er dann auch in der Funktion des Erzählers dementsprechend aggressiv sowas wie Zeitansagen oder Ortsangaben vor und wenn das nicht lächerlich wirkt, dann weiss ich es auch nicht, ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert. Da vermisse ich doch die angenehm nüchterne und teilweise arg trockene Vorstellung eines Helmut Krauss, der ja nun in der Rolle des Nat Mickler unterwegs ist, warum auch immer. Wenigstens stimmen in den weiteren Rollen aber die Leistungen, immerhin etwas. Ulrike Hübschman, Marie Bierstedt, Maria Koschny, Rainer Fritzsche, Detlef Bierstedt, Suzanne Vogdt könne sich hören lassen und vor allem David Nathan zeigt in der Hauptrolle als T-Rex wieder, was er auf dem Kasten hat. Wenn er mal aussteigen sollte, dann wäre die Serie vermutlich nicht mal mehr die Hälfte wert.
In Sachen Untermalung wird das übliche Pensum runtergekurbelt, ohne Schnörkel, einfach ein paar Beats von Andy Matern druntergelegt, fertig. Mittlerweile bleibt die Serie aber auch in der Hinsicht recht blass und könnte eine Überholung vertragen. Es müsste sowieso mehr Zunder rein, Auflockerung kann diese Serie vertragen, denn sonst wirkt sie auch weiterhin wie eine lieblose Aneinanderreihung von Szenen, die weder als Wissenshörpiel, noch als pseudodokumentarische Produktion überzeugen kann.
Quo vadis, Offenbarung 23? Klar, die Richtung zeigt weiterhin steil bergab und selbst der Überraschungseffekt, den die Änderungen bei der Besetzung mit sich gebracht haben, ist schon wieder verpufft. Die Serie muss einfach wieder in die Richtung der ersten Folgen und nicht in eine gänzlich andere, die nur noch weiter wegführt. Sollten die Macher aber weiterhin davon überzeugt sein, dass das hier der richtige Weg ist, dann gute Nacht!
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