Hermann (Hans Michael Rehberg) hat seine Frau Maria, zu der er nicht mehr das beste Verhältnis hatte, in den Urlaub verabschiedet. Doch aus diesem kehrt sie nie mehr zurück, sie stirbt bei einem Autounfall, aber seltsamerweise nicht auf dem Weg in den Süden, wie es eigentlich vorgesehen war, sondern auf dem Weg nach Norden. Hermann verfolgt die Spur und dort begegnet er Marias "Novembermann", Henry (Michael Mendl). Der weiß noch nichts von Marias schrecklichem Schicksal und wartet immer noch auf seine Affäre. Was wird passieren, wenn Hermann und Henry aufeinandertreffen? Wird sich Hermann nachträglich noch an dem Nebenbuhler rächen? - Meinung - Magnus Vattrodt und Jobst Oetzmann haben eine sehr einfühlsame Geschichte geschrieben, die von einer Dreiecksbeziehung erzählt, die abrupt endet und beide Männer stehen nun ohne die Frau die sie lieben da. Wie werden sie den Tod der Frau verkraften und wie stehen die beiden nun zueinander? Daraus bezieht diese Story ihren Reiz und auch ein gewisses Maß an Spannung, großes Gefühlskino wird hier geboten. In knapp über 80 Minuten wird diese Geschichte erzählt und keine Sekunde davon ist langweilig, trotz der teilweise bedrückenden Umsetzung, doch dazu später mehr. Inhaltlich ist dieses Werk jedenfalls tadellos und die Bearbeitung durch Andrea Otte ist auch ein Volltreffer. Die Sprecher und Sprecherinnen leisten hier grandiose Arbeit, anders kann man das nicht ausdrücken. Sie spielen sehr intensiv und ihre Darbietungen sind sehr überzeugend und fesseln, man könnte sogar meinen, dass es sich hier um ein O-Ton-Hörspiel handelt, das von der Verfilmung stammt, doch da waren Götz George und Burghart Klaußner im Einsatz. Hier sprechen Hans Michael Rehberg und Michael Mendl die Hauptrollen und da könnte man sich vor lauter Lob schon überschlagen, so stark sind beide hier und sie versuchen sich wohl gegenseitig zu übertreffen, ganz toll gespielt und gesprochen. Doch auch in den weiteren Rollen wird nicht mit Leistung gegeizt und Könner wie Lena Stolze oder Bodo Primus und weitere Sprecher und Sprecherinnen runden das äußerst positive Bild hervorragend ab. Die Untermalung ist ebenfalls bestens, da macht der Novembermann seinem Namen alle Ehre und Fabian Römer hat die perfekte Atmosphäre geschaffen, das hier ist akustisches Herbstwetter vom Feinsten. Deprimierende, düstere und drückende Sounds und Klavierklänge werden hier dargeboten, die die Stimmung umgehend runterreißen und den traurigen Charaktere dieser Geschichte in den Vordergrund stellen. Sollte man mal zu gute Laune haben oder ein tiefgehendes, deprimierendes Hörspiel genießen wollen, dann ist man beim Novembermann genau richtig. Ein trauriges Werk, top inszeniert und wer solche Produktionen sucht oder mag, der ist hier an der richtigen Stelle. Der Link:
|