Bekloppte Hörspiele

Ninja-Ants Nr. 1
- Retten den Bauernhof -
(Jägel)

Captain Blitz urteilt:

Für die Ninja-Ants geht es raus aufs Land, dort wollen sie ihrem Freund Alfons (Jörn Albrecht) helfen, denn ein Mankler will von ihm und seiner Mutter, dass der Bauernhof wegkommt. Da können nur die Ninja-Ants helfen und sie schlagen Alfons vor, aus dem Bauernhof einen Ponyhof zu machen. Wird es ihnen gelingen und haben sie so eine Chance gegen den Makler?

- Meinung -

Woah, wie langweilig und schlecht ist das denn bitte? Die deutschen "Ninja Turtels für Arme" und dann auch noch auf obercool getrimmt, doch sie wirken für meinen Geschmack eher asozial und schrecklich schnarchig. Oder wie soll man es sonst empfinden, wenn die erste Folge direkt vor einer mörderischen Kulisse wie einem Bauernhof spielt? Sorry, das geht gar nicht und diese aufgesetzte Coolness der Ninja-Ants kommt so lächerlich und albern rüber, dass man es kaum aushält. Die affigen Sprüche wie "Das ist ja oberameisengeil!" können sich die Krabbler auch sparen und ob das etwas für Kinderohren ist, sei mal dahingestellt. Vermutlich waren diese Sprüche schon out, als die erste Folge im Handel stand.

Eine paar bekannte Namen mischen hier, doch die Menge ist es nicht, zumal die Besetzungsliste recht kurz ausfällt. Jan Fedder als Möchtegernanführer Alfi (doofer Name!) und Edgar Bessen als fieser Makler sind noch die bekanntesten Sprecher, die hier mitmischen, der Rest geht zwar von den Leistungen her in Ordnung, namenstechnisch fallen sie aber nicht ins Gewicht. Richtig nervig ist übrigens die Performance von Wolfgang Linnenbrücker als Freddy, der sich hier einen zusammenstottern muss, was nach kürzester Zeit für den Hörer unerträglich wird. Hörspiel-Urgestein Volker Bogdan rundet die Sache als Erzähler mit einer ordentlichen Leistung ab, doch leider steht er hier auf verlorenem Posten, auf ein gutes Niveau kann er diese Produktion auch nicht mehr heben.

Ein ödes 08/15-Titellied gibt es nur am Anfang jeder Kassettenseite, doch da bleibt nichts hängen, sonst ist das Hörspiel frei von jeder Untermalung, was natürlich zur Konsequenz hat, dass hier absolut gar keine Atmosphäre aufkommt, da können auch die paar Geräusche und Effekte nichts ausrichten, die Produktion wirkt schrecklich steril und langweilig.

Was hier aus Martin Jägels Hörspielbude kommt, das ist der pure Ameisenhorror! Nicht im Sinne von Gruselhörspielen, sondern eher darauf bezogen, dass es sich hier um eine grottenschlechte Produktion handelt, storytechnisch könnte sie langweiliger nicht sein und von der Umsetzung her wirkt sie ebenfalls angestaubt und öde. Diese üble "Turtles-Kopie" braucht niemand!

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