Sam (Kai Hogenacker) ist schwer krank und niemand weiß so genau, wie lange der Junge noch zu leben hat. Das gilt auch für seinen besten Freund Felix (Patrick Mölleken), doch das hält die beiden nicht davon ab noch jede Menge Spaß zu haben und Unsinn zu machen. Sam hat eine Idee, er will noch einige Dinge erleben, bevor es mit ihm zu Ende geht. Er will einen Weltrekord aufstellen, einen ganz gruseligen Horrorfilm sehen, rauchen und trinken, eine Freundin haben und einfach ein richtiger Teenager sein. Wird ihm dies alles auch gelingen? Jede Minute zählt... - Meinung - Ein herzergreifende Geschichte, die Sally Nicholls geschrieben hat, nämlich über krebskranke Kinder und wie sie das Leben sehen, wie ihre Gefühlswelt aussieht und wie sie das Beste aus der restlichen Lebensspanne machen wollen. Dabei wird aber glücklicherweise nicht mit der Brechstange auf die Tränendüse eingedroschen, sondern es wird echtes Gefühlskino geboten, dass kaum ein Auge trocken lassen wird und auch ich musste mehrmals ein paar Tränen wegdrücken. Ohne zu viel verraten zu wollen, aber die Schicksale von Felix und Sam gehen einem schon sehr nahe. Die 77 Minuten Spielzeit vergehen aber auch wie im Flug und man fiebert mit den Kindern mit und man macht selber eine wahre Gefühlsachterbahn durch, denn die Geschichte ist spannend, lustig, traurig und schrecklich schön.Die Regie von Angeli Backhausen ist klasse und sie holt wirklich alles aus der Sprecherriege raus und das muss auch so sein, wenn das Hörspiel authentisch und glaubwürdig wirken will. Da dies der Fall ist kann man Frau Backhausen somit auch eine gute Arbeit attestieren und den Sprecherinnen und Sprechern natürlich auch. Das meiste Lob dürfen Kai Hogenacker und Patrick Mölleken einstreichen, denn für zwei junge Sprecher ist das wirklich erstklassig, was die beiden hier abliefern. Dich gefolgt von Sams "Hörspieleltern" Gabriele Schmeide und Heinrich Schmieder, die ebenfalls sehr stark agieren und Schmieder und Hogenacker zeichnen sich für eine wahnsinnig emotionale Szene aus, die es in sich hat. Mit Anja Niederfahrenhorst und Hella von Sinnen sind noch zwei weitere bekannte Stimmen dabei, doch der Bekanntheitsgrad an sich sagt hier gar nichts aus, denn bis in die kleinste Nebenrolle wird hier bestens gearbeitet.Die Untermalung ist hier ein unglaublich wichtiges Element und da haben Andreas und Matthias Hornschuh alles richtig gemacht. Viel wird mit der Akustikgitarre gearbeitet und das transportiert die doch recht traurige Stimmung noch ein wenig mehr, ohne aber pathetisch zu wirken. Somit wird in diesem Bereich ebenfalls eine großartige Arbeit geleistet, dazu die passenden Geräusche, mehr braucht es nicht.Ein rundum starkes und gelungenes Hörspiel, das ich mir sicherlich noch öfters anhören werde. Schön traurig, traurig schön, das kann man drehen wie man will, unterm Strich überwiegt aber sicherlich die Schönheit dieser Produktion. Ein Werk, das man definitiv gehört haben soll, auch wenn der Aufhänger an sich kein schöner ist. Eine starke Produktion von Karlheinz Koinegg und Birgitt Kollmann!Der Link:
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