Eigentlich hätte Dr. Morgan (Thomas Arnold) lieber seine Ruhe und deshalb zieht es ihn nach Massachusetts und somit aufs Land. Dort kann er ungestört seinen Studien nachgehen, das denkt er jedenfalls. Doch es kommt alles ganz anders, denn bevor er sich versieht, kämpft er gemeinsam mit Professor Armitage (Jürgen Thormann) gegen das Grauen in Form eines riesigen Ungeheuers, das die Gegend verwüstet. Was hat das Necronomicon damit zu tun? Ist es die Quelle der schrecklichen Vorgänge und wie können die beiden Gelehrten dem Wahnsinn ein Ende bereiten? - Meinung - Mit Ruhe und Frieden ist es auch in Massachusetts nicht weit her, jedenfalls wenn es nach dieser Geschichte aus der Feder von Gruselmeister H.P. Lovecraft geht. Zunächst bauen sich zwar erst recht langsam Spannung und Grusel auf, doch die Tendenz ist stets steigend und gegen Ende geht es richtig zur Sache und da wünscht man sich dann wiederum auch mal eine kleine Verschnaufpause. Wie dem auch sei, langweilig wird es hier zu keinem Zeitpunkt, Action und Grusel wechseln sich ab und dazu gibt es auch noch einen gewissen Anspruch, den die Werke Lovecrafts einfach mit sich bringen. Insgesamt hätte ich mir persönlich zwar einen ausgewogeneren Aufbau gewünscht, doch unterm Strich ist und bleibt das hier packende Grusel- und Schauerunterhaltung, die nicht nur dank des knackigen Skripts überzeugen kann. Die Sprecherliste liest sich wie bereits bei der ersten Folge sehr ordentlich und die Leistungen sind ebenfalls klasse. In den Hauptrollen sind Jürgen Thormann und Thomas Arnold im Einsatz, die ihre Sache gekonnt über die Bühne bringen und letzterer schiebt mehr oder weniger eine "Doppelschicht", da er auch gleichzeitig als Ich-Erzähler agiert. Wer jetzt befürchtet, dass die Produktion dadurch mehr oder weniger zu einer inszenierten Lesung mutiert, der kann beruhigt sein, das ist glücklicherweise nicht der Fall. Arnold löst die Aufgabe hervorragend, seine Stimme ist sehr angenehm und klingt dazu auch frisch und unverbraucht. Mit Sprecherikone Jürgen Thormann an seiner Seite läuft her zu Höchstform auf und beide zusammen geben ein starkes Team ab, dass souverän durch die Geschichte führt. Karin Buchholz mischt ebenfalls wieder mit und sie macht ordentliche Arbeit, auch wenn sie stellenweise doch ruhig etwas mehr aus sich rausgehen könnte. In weiteren Rollen sind Heide Simon, Robert Löhr, "Lenin" S. Hoffmann und Rafael Banasik zu hören, wobei die beiden letztgenannten nicht zu meiner vollen Zufriedenheit agieren. Das geht besser, beide kommen stellenweise etwas hölzern rüber und auch der mehrfache Einsatz sollte in Zukunft eingedämmt werden. In Sachen Sound wieder mal top, die bedrohliche und düstere Atmosphäre kommt hervorragend rüber, daran gibt es rein gar nichts auszusetzen. Stimmungsvolle Musiken von Tobias Schröter, dazu eine passende Geräuschkulisse, die lediglich realistischere Schritte vertragen könnte, ansonsten aber ihren Job erledigt. In der Hinsicht gibt es also auch nur wenig zu meckern, insgesamt kann man auch mit dem Sound zufrieden sein und wie schon beim Auftakt gibt es auch diesmal wieder einen Bonussong. Noch etwas wird beibehalten, nämlich die sensationelle Aufmachung. Erneut gibt es ein dickes Booklet mit vielen Informationen, einer Sprechergalerie, dazu noch weitere Fotos und wieder mal eine Art Karte, die diesmal auch mit Notizen versehen worden ist. Minimal schwächer als die erste Folge, auch wenn die Vorlage bekannter ist, aber das hat nur bedingt etwas auszusagen. Ich war stellenweise eher mit der Umsetzung ein wenig umzufrieden, aber es handelt sich immer noch um ein sehr unterhaltsames, kurzweiliges und auch gruseliges Hörspiel und es beweist, dass auch klassische Werke der Grusel- und Horrorliteratur modern vertont werden können. Empfehlenswert! Der Link:
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