Privatdetektiv Franz Musil
- Triemli, Träum, Tragödie -
(Christoph Merian Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Der Zürcher Privatdetektiv Franz Musil (Ueli Jäggi) hat einen neuen Auftrag, der leichter nicht sein könnte, denn es geht um einen Sprayer, der Zürcher Prunkvillen besprüht und verunstaltet. Doch das ist nur Geplänkel, denn dann ruft der Präsident eines renommierten Fussballclubs an. Es geht zunächst um eine Entführung, doch es steckt mehr dahinter, denn den Zürcher Verein plagen große Sorgen. Nicht ganz korrekte Finanztransaktionen, dazu verärgerte Russen, das kann nicht für den Präsidenten des Fussballvereins heiter werden, sondern auch für Franz Musil!

- Meinung -

Ein weiterer Fall mit dem ungewöhnlichen Ermittler Franz Musil, der ziemlich sympathisch ist und irgendwie an einen gewissen Commissario Montalbano erinnert, denn er hat seine ganz eigene Art und dazu eine energische Freundin, die ihm hilfte oder auch mal zusammenfaltet. Der Fall an sich ist dazu auch recht interessant und alles andere als abwegig, Finanzmauscheleien bei einem Fussballverein, sowas kam schon vor und deshalb ist die ganze Angelegenheit auch recht realistisch. Die Spielzeit von fast 105 Minuten wäre eigentlich auch kein Problem, wäre da nicht eine gewisse Sache, nämlich die Mundart, doch die hat nur bedingt mit der Story zu tun, sondern eher mit dem sprachlichen Bereich.

Ich weiß, es steht Schweizer Mundart auf dem Cover und das hielt ich vor dem Hören nicht für ein Problem, denn mit der Mundart komme ich eigentlich ganz gut klar, doch wenn dann der Erzähler loslegt, dann ist für normalsterbliche Deutsche Feierabend. Man versteht so gut wie nichts und muss schon extremst genau zuzuhören, um überhaupt nur ansatzweise eventuell etwas zu verstehen. Das drückt auch ziemlich auf das Tempo, was ausnahmsweise mal nicht an einer Story oder der Bearbeitung liegt, sondern an den Sprechern. Man konzentriert sich halt auf das Gesprochene und wenn man gerade meint es halbwegs verstanden zu haben, da rauscht schon der nächste Satz heran. Es fällt mir auch schwer was zu den Leistungen an sich zu sagen, vermutlich machen sie das allesamt ganz gut und bei Profis wie Ueli Jäggi und Felix von Manteuffel erwarte ich auch nicht anderes, doch wie gesagt, unterm Strich kann man als Nicht-Schweizer herzlich wenig zu den Performances sagen.

Die Untermalung fällt gut aus, zum einen gibt es die stimmungsvollen Musiken von Thomas Dobler zu hören, die schon mal für das richtige Flair sorgen und abgerundet wird die gelungenen Soundkulisse durch passende Effekte, die die jeweilige Atmosphäre weiter untermauern. Keine Beanstandungen somit in Bezug auf diesen Bereich der Produktion.

Es dürfte klar sein, dass dieser Krimi nur was für diejenigen ist, die in Sachen Schwyzerdütsch auf dem Laufenden sind und es mühelos verstehen. Zählt man sich zu diesem Menschenschlag, dann dürfte man sich durch diesen Krimi mit dem urigen Privatdetektiv Franz Musil gut unterhalten fühlen.

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