Ingo Munz
- Das Türenkonzert -
(Stimmbuch/Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Es kommt neuer Schwung in ein ansonsten tristes und langweiliges Mehrfamilienhaus in einer Großstadt, denn der Neuling im Haus, ein junger Mieter, bringt seine Vorliebe für klassische Musik mit. Diese Liebe zur Musik möchte er auch den anderen Mietern näherbringen und so die Gemeinschaft im Haus fördern. Er hat deshalb eine ganz besondere Idee, denn zu Beethovens Neunter sollen alle Bewohner des Hauses in einem bestimmten Takt ihr Wohnungstür zuschlagen. Anfangs halten nur wenige etwas von dieser ungewöhnlichen Idee, doch dann stimmen immer mehr mit ein. So nimmt das Türenkonzert seinen Anfang!

- Meinung -

Eine eigenwillige Idee und eine eigenwillige Geschichte aus der Feder von Ingo Munz, die aber durchaus einen gewissen Unterhaltungsfaktor hat, der aus der Abstrusität der Handlung hervorgeht. Neben der Musik, die logischerweise einen Großteil der Story ausmacht, wird natürlich auch das teilweise doch sehr anonyme Leben in einem Mehrfamilienhaus thematisiert und die Gleichgültigkeit angeprangert, in der viele Menschen nebenher vegitieren. Innovativ und extrem kurzweilig und das liegt nicht nur an der recht kurzen Spielzeit von 49 Minuten.

Traugott Buhre trägt diese Geschichte vor und er macht seine Sache sehr gut und bringt den alten Mieter bestens und glaubwürdig rüber. Sicherlich hätte man die Handlung auch aus der Sicht des jungen Neumieters erzählen können, doch dann hätte Buhre nicht mehr als Erzähler gepasst, aber eine weitere Variante wäre es durchaus gewesen. Wie dem auch sei, Traugott Buhre brummelt sich souverän durch das Türenkonzert, die Betonungen sitzen und die Vorstellung fällt ziemlich facettenreich aus, mit dieser Darbietung kann man rundum zufrieden sein.

Wie man sich denken kann gibt es hier reichlich Musik, macht sie ja auch einen essentiellen Teil der Handlung aus. Logischerweise bekommen wir hier Beethovens Neunte serviert, dazu noch eine ganze Reihe Geräusche und die Soundkulisse des Wohnhauses kommt bestens rüber. In der Hinsicht geht Stimmbuch diesmal in die Vollen und präsentiert von der Inszenierung her eine überragende Lesung.

Eine innovative, niveauvolle und unterhaltsame, sowie auch kurzweilige Geschichte, die dazu von Stimmbuch schön umgesetzt wurde, wirklich klasse. Eine starke Mischung aus Handlung und Musik und für musikalische Menschen eine empfehlenswerte Angelegenheit!

Die Links:
Stimmbuch
Maritim

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