Was ist dem Familienvater Schrimpp (Ulrich Pleitgen) zugestoßen? Nach eineinhalb Jahren taucht er wieder auf, ohne Gedächtnis, was ihm in dieser Zeit passiert ist. Er wollte nur kurz Zigaretten holen und dann geschah es, er verschwand, aber wohin? Der Verleger Sperber (Hans Peter Hallwachs) wittert eine spannende Story und schickt seine Mitarbeiterin Bettina Heidorn (Krista Posch) los, die der Sache auf den Grund gehen soll. Gemeinsam mit Schrimpp geht sie den Weg, den er am Tag seines Verschwindens ging, um dann das Haus der alten Kallenbach (Gisela Zülch) zu entdecken...
- Meinung -
Eine äusserst interessante Story, die Konrad Hansen hier verfasst hat und die einen sehr ungewöhnlichen Fall bietet. Ich bin sogar geneigt zu sagen, dass die Geschichte lynchesque Züge besitzt, denn teilweise driftet die Handlung in eine Richtung ab, die man wohl zu keinem Zeitpunkt vorhergesehen haben dürfte. Ein Mann verliert sein Gedächtnis, eine Hexe mischt mit, ein sensationsgeiler Verleger wittert eine dicke Story und alles zusammen ergibt eine spannende, unheimliche Mischung, die es in sich hat und die gesamten 55 Minuten über es hervorragend versteht, die Hörerschaft zu fesseln und bestens zu unterhalten.
Hier wird eine hervorragende Besetzungsliste aufgefahren, die einige sehr bekannte Namen zu bieten hat. Ulrich Pleitgen in der Hauptrolle wäre alleine ja schon das Geld wert, doch mit weiteren Hochkarätern wie Hans Peter Hallwachs, Ernst-August Schepmann, Alf Marholm, Eva Garg, Gisela Zülch und Co. dürfte klar sein, was für ein Niveau hier herrscht. Sie alle spielen ihre Rollen hervorragend, ob es nun Hallwachs als sensationsgeiler Verleger ist, ein Pleitgen als Mann ohne Gedächtnis (man denke später nur mal an Poe!) oder eine Krista Posch als Bettina Heidorn, die den Fall nachstellen möchte, hier gibt es keine Ausrutscher, was auch an der Regie von Otto Düben liegen dürfte.
Keine Musiken und nur sehr wenige Geräusche und Effekte, also auch schon wieder fast eher sowas wie ein Kammerspiel. Dennoch herrscht hier eine unglaublich dichte und fesselnde Atmosphäre vor, denn die Dialoge alleine reichen schon aus, um den Hörer in den Bann zu ziehen.
Dieser Krimi ist sehr stark, sowohl was die Story betrifft, als auch von der gesamten Umsetzung her. Konrad Hansens "Der Jäger" kann ich rundum empfehlen, hier sollten Krimifans voll und ganz auf ihre Kosten kommen!
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