Mimi Rutherfurt ermittelt... Nr. 1
- Der Todesengel von Salisbury -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Mimi Rutherfurt (Gisela Fritsch-Pukass) hat ihre Nichte Lillian (Melanie Manstein) zu Gast, doch dann passiert das Unglück, Lillian bricht sich das Bein. Die Patientin braucht nun besondere Pflege, die ihr ihre Tante Mimi leider nicht geben kann, deshalb muss eine speziell ausgebildete Pflegerin her. Scheinbar hat diese aber ein Geheimnis, denn Mimi Rutherfurt wundert sich, warum Schwester Agatha (Sibylle Kuhne) so einen intensiven Kontakt zum Beerdigungsinstitut von Salisbury pflegt. Bringt sie ihre Patienten etwa direkt unter die Erde? Mimi Rutherfurt ermittelt...

- Meinung -

Maritim präsentiert eine neue Serie, doch ohne eine neue Idee. Zwar ist man ganz clever vorgegangen und hat Sylvia Krupicka einen neuen Fall schreiben lassen, aber für einen Charakter, den die Welt eher als Miss Marple kennen dürfte. Die Parallelen sind unüberseh- und unüberhörbar, man durfte lediglich den Namen nicht so direkt verwenden und die Titelheldin erfuhrt kurzfristig auch noch eine Namensänderung von Rutherford in Rutherfurt, was sicherlich kein Zufall ist. Wie dem auch sei, rechtliches Geplänkel hin oder her, wer hier in dieser Serie die Protagonistin sein soll, dürfte wohl klar sein. Der Fall an sich könnte etwas mehr Tempo vertragen, teilweise ist es nämlich eher schleppend und die Story zieht sich, was aber auch kein Wunder ist, denn die Spielzeitangabe auf der Hülle stimmt nicht, es sind nicht 58 Minuten, sondern fast 80. Nicht, dass man sich mit Frau Krupicka einen weiblichen Andreas Masuth heran züchtet, das wäre fatal. Kürzen, kürzen, kürzen! Die angegebene Spielzeit hätte voll und ganz ausgereicht. Die Geschichte geht jedenfalls in Ordnung, auch wenn man sich nicht gerade auf grosse Überraschungen einstellen sollte, aber unterm Strich kann man damit zufrieden sein.

Die Sprecherliste liest sich richtig stark, da haben sich zahlreiche bekannte Namen im Studio eingefunden. Natürlich sind hier auch wieder diejenigen am Werk, die man aus unzähligen anderen Produktionen Maritims der letzten Zeit kennen dürfte, wie z.B. Norbert Gastell, Susanne Meikl, Michael Habeck usw., doch es sind weitere namhafte Profis mit von der Partie, die frischen Wind reinbringen. In der Hauptrolle hört man Gisela "Karla Kolumna" Fritsch, die ihre Sache routiniert und gut macht, hier und da aber vielleicht zu schnarchig klingt, etwas mehr Pepp darf es dann doch sein. Mit Melanie Manstein, Eckart Dux und Klaus Dieter Klebsch sind bekannte und beliebte Stimmen in tragenden Rollen zu hören, die auch in weiteren Folgen auftauchen dürften. Als weitere Gäste mischen Volker Brandt und Jens Wawrczeck mit, die sich gut einfügen. Die typischen "Maritim-Ausrutscher" sucht man hier glücklicherweise vergeblich.

Ein starkes Stück, da hat Maritim das bekannte Miss Marple Titellied lizensiert und setzt es hier ein. Jetzt kann wohl niemand mehr behaupten, dass da nicht der legendären Ermittlerin nachgeeifert wird und sie als Vorbild herhalten muss. Wie dem auch sei, ansonsten werden gut ausgewählte Musiken geboten, die Atmosphäre stimmt, dazu tragen auch die passenden Geräusche bei. In der Hinsicht wird also auch gute Arbeit geleistet, da gibt es nichts zu beanstanden.

Ein solider Start, doch hier bedarf es noch einiger Verbesserungen, vor allem inhaltlicher Natur. Die Form der Bearbeitung passt mir noch nicht wirklich, Kürzungen sind angebracht, mehr Tempo muss rein. Ansonsten dürften einige Krimifreunde jubeln, es gibt nun endlich neue Hörspielabenteuer von Miss Marpel, sorry, Mimi Rutherfurt.

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Maritim

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