Walker (Samuel Weiss) wird eines Tages von einem Unbekannten gekauft und aus den Scherbengruben von Antigua befreit. Doch was hält sein neues Leben für ihn bereit? Es geht um das Vermächtnis seiner Mutter, die sogenannte Klabauterkrone und gemeinsam mit einer Piratenmannschaft und dem geheimnisvollen Salamanca (Udo Schenk) geht es auf die Suche nach diesem wertvollen Artefakt. Werden sie es finden und an sich bringen können oder sind die Kobolde zu mächtig für die verwegenen Abenteuerer?
- Meinung -
Der WDR serviert uns eine weitere Vertonung eines Buches von Kai Meyer, diesmal handelt es sich dabei um den Vorläufer zur Wellenläufer-Trilogie, die uns bald ebenfalls ins Haus stehen wird. Piraten sind zur Zeit angesagt, deshalb dürfte die Geschichte um Walker bestimmt gut ankommen und Kai Meyer will hier sicherlich nicht nur mit einem Trend schwimmen, sondern auch eine Story erzählen und das tut er auch erfolgreich. Zwar benötigt sie hier ein wenig, bis sie in Fahrt kommt, die erste Hälfte kann man eher als Einleitung einordnen, Charaktere, Handlungsorte und das Ziel werden vorgestellt, in der zweiten Hälfte geht es dann actionreicher zur Sache. Insgesamt kann man mit dieser Einteilung des Tempos gut leben und die zweite Hälfte entschädigt auf jeden Fall für alles. Spannend, kurzweilig und interessant, inhaltlich wird hier einiges geboten und da gibt es kaum etwas zu beanstanden.
Eine sehr ordentliche und teilweise recht namhafte Besetzung hat sich im Studio des WDR eingefunden, auf den ersten Blick in die Liste gibt es da nichts zu beanstanden und man soll auch nicht enttäuscht werden. Durch die Bank weg hervorragende Darbietungen unter der Regie von Jörg Schlüter, jeder zieht wunderbar mit und es gibt wirklich niemanden, der irgendwie negativ auffällt. Dass die Mischung sehr homogen ist wird dadurch bewiesen, dass es aber keinen Sprecher oder keine Sprecherin gibt, die sich hier in den Vordergrund spielt. Ob es nun ein Christian Redl, eine Eva Spott oder ein Udo Schenk ist, alle tragen in einem gescheiten Maße dazu bei, dass dieser Bereich der Produktion absolut überzeugen kann. Mit Martin Bros, Walter Gontermann, Vittorio Alfieri, Horst Mendroch und weiteren sind absolute Könner und Profis am Werk, da muss man sich also keine Sorgen machen was die sprachtechnische Abteilung dieses Hörspiels betrifft.
Musikalisch wird hier einiges geboten, Rainer Quade hat eine hervorragende Soundkulisse auf die Beine gestellte. Tolle, pompöse Sounds, erstklassige Effekte und Geräusche, die es dem Hörer leicht machen, sich die verschiedenen Handlungsorte und Szenen vorstellen zu können. Da ist man richtig in die Vollen gegangen und man kann nicht behaupten, dass dieses Hörspiel wie eine "typische" Radioproduktion klingt.
Für Fans von Kai Meyers Werken auf jeden Fall interessant und wer auf Geschichten mit Piraten und einem ordentlichen Fantasy-Einschlag steht, der kommt hier auch voll und ganz auf seine Kosten. Ein schönes, hochqualitatives und vor allem empfehlenswertes Hörspiel!
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