Kai Meyer
- Der brennende Schatten -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Die schwerverletzte Unke (Laura Maire) wird in Venedig an Land gespült. Wie konnte das nur passieren? Eigentlich wollte sie aus Liebe nur ein Mensch werden, doch die böse Meerhexe (Mechthild Großmann) hat ihr diesen Wunsch auf ganz andere Art und Weise erfüllt. Nun braucht sie Hilfe und die findet sie in Form von Arcimboldo (Florian Seigerschmidt), der sich um die Unke kümmert und gemeinsam wollen die beiden versuchen, das Treiben der Meerhexe zu beenden. Doch wie soll das funktionieren? Die Hexe hat den mächtigen Leviathan, der unbesiegbar scheint, doch es gibt etwas, dass mächtiger ist und zwar brennende Schatte. Werden die Unke und Arcimboldo ihn finden?

- Meinung -

Bei dieser Produktion handelt es sich um die Vorgeschichte zur "Fließenden Königin" und Kai Meyer hat eine interessante, märchenhafte Story geschrieben, die sich für meinen Geschmack aber durchaus auch bei anderen Geschichten bedient hat. Nicht selten hatte ich das Gefühl, dass hier eine gute Portion Arielle mit von der Partie ist, dann etwas Jules Verne und ein paar andere Inspirationen. Wie dem auch sei, es stört nicht sehr, aber es lässt dieses Werk auch nicht sonderlich innovativ erscheinen. Es unterhält aber und dafür, dass es ein Laufzeit von ca. 102 Minuten hat, ist es wirklich flott und temporeich, was auch für die Bearbeitung von Ulla Illerhaus spricht. Auch wenn der letzte Kniff fehlt, so ist die Story kurzweilig und die Charaktere haben definitiv Potential für weitere Abenteuer.

Die Sprecher und Sprecherinnen leisten grossartige Arbeit, hier gibt es nicht einen einzigen Aussetzer, hier stimmt es einfach. Allen voran Laura Maire und Florian Seigerschmidt, die ihre Rollen wunderbar spielen und zeigen, welche Könner sie sind. Auch wenn sie den Grossteil der Texte zu bewältigen haben, so müssen sie nicht die ganze Arbeit alleine machen, ihnen stehen hervorragende Kollegen und Kolleginnen zur Seite. Erzähler Peter Fitz macht einen sehr guten Job und mit Walter Gontermann, Horst Mendroch, Axel Gottschick, Ernst-August Schepmann und anderen sind gut aufgelegte Vertreter der Sprecherzunft am Werk. Besondere Erwähnung verdient auch Mechthild Großmann, die die Rolle der bösen Meerhexe besonders gelungen spricht und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Das Sounddesign, wie man es neudeutsch schimpft, ist ebenfalls von besonderer Güte. Was hier soundtechnisch geboten wird, sowohl von den Musiken an sich, als auch von den Geräuschen her, ist allererste Güte. Die Szenen unter Wasser kommen fantastisch und plastisch rüber, in der Hinsicht haben sich die Macher selber übertroffen. Rainer Quade zeichnet sich für diesen Bereich verantwortlich und er hat meisterhaft gearbeitet.

Mir fehlt hier persönlich die Originalität, aber das ist reine Geschmackssache. Wer es fantastisch mag und etwas mit der Wolkenvolk-Trilogie anfangen konnte, der wird sich auch von dieser Produktion sehr gut unterhalten fühlen.

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Lübbe Audio

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