Es ist das Jahr 2033 und die Welt liegt mehr oder weniger nach dem letzten großen Atomkrieg in Schutt und Asche. Das Leben hat sich unter die Erde verlagert, genauer gesagt n die Moskauer Metro. Doch dort ist es alles andere als ungefährlich, denn dort lauern Ungeheuer, Mutationen und weitere unheimliche Kreaturen. In dieser Welt versucht der junge Artjom sich zu beweisen und die Metro zu retten und in bessere Zeiten zu führen. Wird es ihm gelingen?
- Meinung -
Dies hier ist der erste Teil der Geschichte rund um Artjom und die Metro von Dmitry Glukhovsky, doch auch wenn sich der Inhalt recht illuster und nach viel Action anhört, so muss man sich erstmal durch einen schleppenden Aufbau quälen und dann geht es kurz vor Schluss plötzlich Schlag auf Schlag zur Sache und die Geschichte kommt gehetzt rüber, das Gleichgewicht stimmt also nicht. Ein Grund warum sich anfänglich kein Tempo entwickelt dürfte wohl auch ein für russische Verhältnisse fast schon typischer depressiver Grundton sein, der nicht nur auf das Gemüt drückt, sondern auch auf die handlungstechnische Bremse. Wie gesagt, der Fluss will nicht stimmen, ca. 80-90% der Spielzeit geht es recht träge, zäh und depressiv zu und auf dem Großteil der letzten CD wird dann Vollgas gegeben und man fühlt sich als Hörer überrumpelt, was eigentlich eher nicht der Fall sein sollte. Inhaltlich interessant, doch es bleibt durch die merkwürdige Umsetzung leider mehr oder weniger nur bei Stückwerk.
Detlef Bierstedt kann durch seine zwar grundsolide Performance aber leider auch nicht dafür sorgen, dass eine gewisse qualitative Aufwertung stattfindet. Bierstedt liefert sein gewohntes Pensum ab, recht unaufgeregt und souverän meistert er seine Aufgabe, doch unterm Strich habe ich auch von ihm mehr erwartet. Teilweise passt er sich dem ziemlich lethargischen Ton der Geschichte an und trägt fast nur in einer Stimmlage vor, was gerade bei dem Werk leider nicht sehr sinnvoll ist. Hier wäre mehr Spielwitz dringend nötig gewesen, um mehr Tempo reinzubringen, doch das ist leider nicht der Fall.
Eine Untermalung hätte sicherlich geholfen, um Abwechslung mit ins Spiel zu bringen, doch auch die fehlt hier leider. Soll die Stimmung so bedrückend, depressiv und einfach nur tempoarm sein, dann wurde alles richtig gemacht und es macht Sinn, dass auf Musiken und Geräuschen verzichtet wurde, aber das will ich mal bezweifeln.
Schade, die Idee hinter der ganzen Sache klingt gut und bietet einiges an Potential, die finale Umsetzung ist dann aber nicht mehr ganz so gut, so dass man hier nur noch von einem durchschnittlichen SF-Hörbuch sprechen kann, für das ich nur ungerne eine Empfehlung aussprechen möchte.
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