Meister des Schreckens Nr. 4
- Frankenstein -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Viktor Frankenstein (Udo Schenk) erzählt eine Geschichte, die Kapitän Robert (Walter von Hauff) für faszinierend, entsetzlich und unglaublich zugleich hält. Kann der Mensch künstliches Leben erschaffen? Anscheinend kann er es, denn es ist Frankenstein gelungen ein schreckliches Geschöpf in die Welt zu setzen und nun berichtet er Robert wie die Dinge seinen Lauf genommen haben. Aber wie wird es nun mit dem Geschöpf weitergehen? Wird es Rache an Frankenstein üben?

- Meinung -

Nun versucht sich auch Maritim an Mary Shelleys Klassiker, doch ich frage mich, warum das ausgerechnet jetzt der Fall sein muss? Klar, in ein paar Jahren wird sich niemand mehr daran stören, aber Titanias Version ist noch zu frisch, als dass der Markt im Moment Bedarf nach einer weiteren Vertonung des Stoffes äussert. Wenn man das Produkt an sich betrachtet, so ist es eine relativ originalgetreue Adaption, die Ascan von Bargen hier abgeliefert hat, die trotz der 99 Minuten Spielzeit recht kurzweilig und unterhaltsam ist, was ich aber eher dem Stoff an sich attestiere, als der Bearbeitung an sich.

Eine tolle Sprecherriege, die sicherlich rein vom Blatt her mit allen anderen Umsetzungen des Frankenstein-Themas mithalten kann, doch wie so oft gibt es in diesem Bereich bei Maritim ein paar Probleme. Scheinbar ohne Regie hat man die Sprecher und Sprecherinnen ins Studio geschickt, anders kann ich mir den einen oder anderen Ausrutscher nicht erklären und wieder mal passieren diese vornehmlich bei der Aussprache diverser Namen. Besonders auffällig ist es beim Namen "Justine", den der eine mal französisch ausspricht, der andere dann wieder englisch. Welcher Sprecher da jetzt was falsch gemacht hat, ist da nur sekundär, Fakt ist nun mal, dass Maritim anscheinend auch nicht gewillt ist, diese Probleme abzustellen. Es ist schade, wenn dann so Hochkaräter wie Udo Schenk, Helmut Krauss, Peter Groeger, Walter von Hauff, Michael Habeck, Daniela Hoffmann und weitere regelrecht allein gelassen agieren, obwohl sie deutlich bessere Leistungen abliefern könnten. Schlecht sind die Performances nicht, diese kleineren Macken stören nur gewaltig.

Bei der Auswahl der Musiken hat man sich mehr Mühe gegeben, diese sind sehr stimmungsvoll und passen zu den jeweiligen Szenen. Vornehmlich Orchesterklänge untermalen diese Produktion und das machen sie richtig gut, es sollte also kein Problem sein bei der Hörerschaft die richtige Stimmung aufkommen zu lassen. Atmosphärisch gibt es hier also nichts zu beanstanden.

Maritim macht immer wieder die selben Fehler. Nicht nur das Fehlen der Regie macht sich bemerkbar, auch der Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ist falsch gewählt. Die Produktionen vom Hörverlag und von Titania sind um Längen besser, sie wirken zeitlos und deshalb ist der Moment für einen weiteren Frankenstein absolut nicht gegeben. Hinzu kommt noch, dass man diese Reihe mit Neuauflagen gestartet hat und nun eine Neuproduktion bringt, warum auch immer. Wie dem auch sei, diese Produktion ist nur empfehlenswert, wenn man sich an den erwähnten Fehlern nicht stört und man von Frankenstein nicht genug bekommen kann.

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