Meister des Schreckens Nr. 2
- Der Doppelmord in der Rue Morgue -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

C. Auguste Dupin und Worthington (Volker Brandt und Frank Glaubrecht) verbindet eine enge Freundschaft und gemeinsam werden sie auf einen Fall aufmerksam, den es zu lösen gilt. In der Rue Morgue hat ein grausamer Doppelmord stattgefunden, dessen Auflösung so gut wie unmöglich scheint. Die Zeugenaussagen ergeben kaum einen Sinn, niemand weiss genau ob eine Frau oder ein Mann geschrien hat, die Sprache kann nicht genau identifiziert werden, Indizien sind rar. Wie soll dieser Fall zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden? Dupin setzt alles daran, um sein Ziel zu erreichen!

- Meinung -

Einige werden jetzt sagen "Schon wieder Edgar Allan Poe!" und mit den Augen rollen. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Umsetzung, wie man sie von Lübbe Audio/STIL her kennt, sondern so gut wie 1:1 am Original. Dadurch ist die Marschrichtung klar, das Werk wirkt erwachsener und um einiges ruhiger, was aber nicht abschrecken sollte. Hier wird halt viel mehr Wert auf die langen Dialoge und den Fall an sich gelegt, Action gibt es nur in äusserst geringer Form. Wer sich für längere Befragungen, Tatortuntersuchungen und Ermittlungen interessiert, der dürfte sich von dieser Story sehr gut unterhalten fühlen, Zeit und Geduld und Interesse für derartige Geschichten sollte der Hörer aber schon mitbringen. Die Umsetzung ist jedenfalls gelungen und Dennis Hoffmann hat ein gutes Händchen dafür bewiesen.

Es wurde in drei verschiedenen Studios aufgenommen und gelegentlich merkt man das leider auch, denn nicht immer wirken die Aufnahmen wie aus einem Guss, was man vor allem bei Dialogen merkt. Die tolle Besetzung kann darüber aber hinweg trösten und Namen wie Volker Brandt, Frank Glaubrecht, Christian Rode, Gerd Baltus, Rolf Jülich, Konrad Halver und viele andere geben die Marschrichtung vor, denn die einzelnen Sprecher an sich kommen sehr gut rüber, ihre Leistungen sind schön anzuhören, nur das "Miteinander", das Vereinen unter einen Hut ist weiterhin ein maritim´sches Problem, welches man nun aber langsam mal in den Griff bekommen sollte. Das Gespann Brandt/Glaubrecht an sich kommt aber gut rüber, lediglich Brandts "Mon ami" nervt nach kurzer Zeit und die Beziehung zwischen den beiden Charakteren hat einen homoerotischen Touch. Das soll nicht negativ bewertet werden, es lässt den einen oder anderen Hörer aber sicherlich stutzen.

Die Musikauswahl, auch wenn es nur wenig Untermalung gibt, ist gut getroffen worden. Am Ende wirkt diese zwar etwas zu dick aufgetragen und pompös, aber ansonsten trifft man den richtigen Ton der damaligen Zeit und unterlegt die Szenen wirklich passend. Die Geräuschkulissen machen auch einiges her und unterstützen den positiven Eindruck.

Zwar sehr ruhig und dialoglastig, aber so ging es nun mal in diesen Geschichten zu. Wer etwas "kriminelles" für kalte Abende sucht, der wird hier gut bedient werden. Nur schade, dass man nicht erfahren wird, wie es mit Dupin und Co. weitergeht, denn ursprünglich sollte dies eine eigenständige Serie werden, doch über diese eine Folge kam sie nie hinaus und dies ist bereits die Neuauflage innerhalb einer neuen Serie.

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