Val McDermid
- Das Lied der Sirenen -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Tony Hill (Boris Aljinovic) wird als Profiler um Hilfe gebeten, denn eine aktuelle Mordserie hält die Polizei in Atem und stellt sie vor ein Rätsel. Wer hat die vier Männer brutal ermordet und verstümmelt und was für ein Motiv steckt dahinter? Die Spur führt in die Schwulenszene und dort wird es gefährlich, nicht nur für Tony Hill, außerdem hat er auch mit Widerstand aus den eigenen Reihen zu rechnen. Wird seine neue Kollegin Carol Jordan (Florentine Lahme) ihm helfen können?

- Meinung -

Nun ermitteln Hill und Jordan auch in Hörspielform und das unter der Aufsicht von Sven Stricker. Mit einer Spielzeit von satten 129 Minuten ist dieses Hörspiel nicht gerade ein kurzer Vertreter seiner Zunft und das Tempo ist auch nicht sonderlich hoch, so dass man schon sagen muss, dass besser nicht mit einem furiosen und rasanten Spektakel rechnen sollte. Hier wird sehr viel Wert auf Val McDermids ausführliche Charakterisierung der Hauptpersonen gelegt, besonders Tony Hill wird intensivst beleuchtet. Wer also keinen Hochgeschwindigkeitskrimi sucht und es durchaus ausführlicher und detailreicher mag, der ist hier an der richtigen Stelle. Ein harter Krimi Val McDermids, der das Duo Hill/Jordan der Hörerschaft vorstellt und inhaltlich überzeugen kann, auch wenn es teileweise mal schleppender zugeht.

Großes Sprecherkino, was ich ehrlich gesagt auch gar nicht anders erwartet habe, denn Sven Stricker hat zum einen einige alte Bekannte im Studio versammelt, die er desöfteren bucht und dazu noch ein starkes Duo in den Hauptrollen eingesetzt. Boris Aljinovic und Florentine Lahme sind Tony Hill und Carol Jordan und die Dynamik und das Zusammenspiel stimmen, da gibt es kein Vertun. Vor allem Boris Aljinovic gefällt mir als Hill großartig, denn wie er dessen eigenen Probleme rüberbringt, das ist Sprach- und Schauspielkunst vom Feinsten, was aber auch dazu führt, dass Florentine Lahme ein wenig blass wirkt. Heikko Deutschmann und Leslie Malton teilen sich die Arbeit als Erzähler und Erzählerin, was eine gute Lösung ist, mal übernimmt der eine, dann die andere, dadurch kommt Abwechslung ins Spiel. Doch hier endet die Liste der bekannten Namen noch lange nicht und bis in die kleinste Rolle wurde prominent und qualitativ hochwertig besetzt. Andreas Fröhlich, Anna Carlsson, Bjarne Mädel, Peter Kämpfe, Felix von Manteuffel und viele weitere mischen hier mit. Unterm Strich eine beeindruckende Cast!

Natürlich stammt die Untermalung von Jan-Peter Pflug, dem langjährigen Begleiter Sven Strickers, der fast jede seiner Produktionen unterlegt hat und hier ist das nicht anders. Ich würde die Musiken eher als dezent bezeichnen, aber stets zweckdienlich und passend, stimmungsvoll und stellenweise recht düster. Man hat immer das Gefühl, dass hier ein diesiges, regnerisches Wetter und eine graue Kulisse vorherrschen würde. Das unterlegen die Geräusche ebenfalls sehr ordentlich, auch von dieser Seite aus gibt es keine Beanstandungen.

Ein recht ruhiger, aber sehr ordentlicher Auftakt, bei dem der eine oder andere Hörer lediglich Probleme mit der üppigen Spielzeit und dem stellenweise niedrigen Tempo haben dürfte. Ansonsten kann man diesen Krimi empfehlen, für Freunde des Genres sicherlich absolut hörenswert und das Geld wert.

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Der Hörverlag

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