Frank McCourt
- Die Asche meiner Mutter -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Frank McCourt (Harry Rowohlt) erzählt von seiner Kindheit, wie er in New York der 30er Jahre aufwuchs und dann mit seiner Familie in die "Heimat" ging, nämlich nach Irland. Doch dort wird das Leben nicht besser, im Gegenteil, es wird deutlich schlimmer und Frank macht eine harte Schule durch. Es gibt kaum etwas zu Essen, sin Vater (Hanns Jörg Krumpholz) versäuft das Geld lieber und seine Schwester stirbt. Wird es für ihn jemals einen Weg aus der Armut heraus geben?

- Meinung -

Eine sehr packende Geschichte, die Frank McCourt hier erzählt und es ist seine Geschichte, seine Kindheit, sein Leben, also keine fantastische Story, die er hier erfunden hat, sondern seine harte Vergangenheit in Irland und wie er es doch noch schaffte, zu dem Mann zu werden, der er heutzutage ist. Diese Autobiografie ist von Anfang bis Ende äusserst fesselnd und mitreissen, aber sicherlich nichts für den kurzen Hörgenuss zwischendurch oder "seichte Unterhaltung". Dafür wird hier zuviel Tiefgang geboten und die Geschichte an sich wiegt zu schwer, als dass man hier "easy listening" betreiben könnte. Über zwei Stunden stimmungsvolle Lebensgeschichte, die sehr kurzweilig und spannend ausfällt.

Die Sprecherriege ist sehr stark und die Darbietungen hervorragend, anders kann man es nicht nennen, denn die Vorstellungen sind sehr überzeugend, glaubwürdig und realistisch, was nicht nur an den Sprechern an sich, sondern auch an der Regie durch Axel Pleuser liegen dürfte. Harry Rowohlt, der auch die Übersetzung der Vorlage beigesteuert hat, ist als Erzähler einfach eine Bank, das muss man eigentlich auch nicht nochmal betonen und er spricht den Frank McCourt der heutigen Zeit, der auf seine Kindheit zurückblickt. Die weiteren Hauptrollen werden ebenfalls erstklassig ausgefüllt, dafür Sorgen Jele Brückner, Hanns Jörg Krumpholz und Kai Hogenacker und Oliver Dollanksy als Frank als Kind und Jugendlicher. Einige bekannte Namen mischen auch in den weiteren Rollen mit, unter ihnen Jürg Löw, Karlheinz Tafel, Katharina Palm, Ernst August Schepmann und viele weitere und sie überzeugen alle, Ausrutscher sucht man vergeblich.

Die Musik von Gerd Nesgen ist überzeugend und das passende Flair kommt recht gut auf, wobei vom Sounddesign an sich durchaus ruhig etwas mehr hätte kommen dürfte, also mehr Musiken und Geräusche, denn im Endeffekt kommt die Produktion soundtechnisch etwas dünn daher. Der Sound hätte somit ruhig etwas kräftiger ausfallen dürfen, geschadet hätte es der Produktion nicht.

Eine mitreissende Geschichte, die uns Frank McCourt hier vorlegt und der Hörverlag hat sie hervorragend umsetzen lassen und wer nicht immer nur die leichten Stoffe hören will und sich auch mal eine authentische Lebensgeschichte zu Gemüte führen möchte, der ist hier genau richtig!

Der Link:
Der Hörverlag

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