Max und Moritz sind zwei unglaubliche Lausbuben, deren Streiche legendär sind und die nicht gerade selten und wenige Leute in den Wahnsinn treiben, wenn sie wieder etwas ausgeheckt haben. Ihr Ideenreichtum scheint nie enden zu wollen, zum Leidwesen der umliegenden Bevölkerung. Ob das immer so sein wird oder wird man eines Tages den beiden Einhalt gebieten können?
- Meinung -
Nicht nur Max und Moritz wird die Bühne überlassen, die andere Hälfte der Produktion bietet weitere Geschichten Wilhem Buschs, die vielleicht nicht unbedingt so geläufig sind, wie die Eskapaden der beiden Lausbuben. Ein "Lausbube" der Schauspieler-Branche hat sich dieser Werke angenommen und daraus zu einem gewissen Grad eine Eigeninterpretation gemacht. Die Rede ist von Claude-Oliver Rudolph, der gleich noch den nächsten "Haudegen" ins Boot geholt hat...Ralf Richter. Die beiden sind die perfekte Besetzung für eine "erwachsene" Ausgabe von Max und Moritz, so stellt man sich die beiden vor, wenn sie älter sind und immer noch für Chaos sorgen. Inhaltlich hat sich aber nichts geändert, es sind immer noch die Original-Texte, es wurde nichts modernisiert, was auf der einen Seite vielleicht auch schade ist, man hat auch eine eigene Note erwartet, die über die Stimmen hinausgeht. Auf der anderen Seite ist es auch was für Puristen, die es nicht mögen, wenn an Buschs Geschichten rumgeschraubt wird. Man kann aber definitiv festhalten, dass die Werke amüsant, unterhaltsam, kurzweilig und trotz ihres Alters immer noch zu gefallen wissen.
Wie gesagt, Claude-Oliver Rudolph und Ralf Richter sind hier am Werk und liefern überzeugende Arbeiten ab, sie mögen die Vorlagen und das hört man deutlich. Da beide keine Kinder von Traurigkeit sind, kauft man ihnen die Rollen mühelos ab und es macht Spass den beiden zu lauschen. Die beiden halten sich aber schon sehr ans Original und spielen den Text nicht wirklich, sondern sehen zu, dass sie sich an die korrekte Betonung der Vorlage halten, teilweise auch mit den Reimen mitgehen und nicht mal ausbrechen. Das hätte mir persönlich gefallen, aber die Leistung der beiden stimmt natürlich trotzdem.
Ich würde ja glatte behaupten, dass die Musiken "filmreif" klingen, was aber eigentlich gar nicht so zu Max und Moritz passen mag, doch die Klänge sind top, schöne Orchester-Stücke, die der Produktion den letzten Pfiff verpassen und von David Bloom stamment. Er hat diese Geschichten in ein schönes akustisches Design gehüllt und rundet diese Produktion gekonnt ab.
Wirklich schön gemacht, von zwei "Originalen" gesprochen und gelungen inszeniert, was will man da noch mehr? Wer die Geschichten von Max und Moritz und Wilhelm Busch allgemein mag, der kann hier bedenkenlos zugreifen und sich von einer doch etwas eigenwilligen Produktion berieseln lassen. Claude-Oliver Rudolphs Idee hat was!
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