Ein altes Ehepaar ist ermordet worden, doch die wenigen Hinweise, die Wallander (Heinz Kloss) und sein Team bekommen, geben nur noch weitere Rätsel auf. Was wollte die sterbende Bauersfrau mit den Worten "Ausländer, Ausländer!" sagen und wieso wurde nochmal das Pferdefutter aufgefüllt? Lag den Tätern etws an den Pferden der Opfer? Zunächst befürchtet man aber einen steigenden Hass auf Ausländer in der Region, sollten die bisherigen Informationen an die Öffentlichkeit gelangen, was es zu verhindern gilt. Wird es Wallander und Co. gelingen, diesen komplizierten Fall zu lösen, ohne großes Aufsehen zu erregen?
- Meinung -
Ein interessanter Fall, der im Endeffekt doch einfacher als gedacht ist, dennoch wieder mal absolut zu unterhalten weiß. Mir gefallen einfach diese düsteren, nahezu schon depressiven Züge der Fälle Wallanders und auch diesmal präsentiert sich der Ermittler alles andere als seelisch und geistig sattelfest, denn immer wieder hat er hier und da einen Aussetzer, will besoffen Auto fahren, hat Probleme mit den Frauen und sein Vater macht ihm zu schaffen. Doch genau das sind die kleinen Dinge, die den Kommissar so interessant und seine Erlebnisse so reizvoll und unterhaltsam gestalten. Wie gesagt, der Fall ist alles andere als unspannend, doch auch nicht sonderlich spektakulär, doch im Zusammenspiel mit Wallanders Eigenarten wieder mal eine runde Sache und man gibt sich die 96 Minuten Spielzeit am besten in einem Rutsch, da man gar nicht mehr aufhören möchte, seinen Ermittlungen zu lauschen.
Heinz Kloss ist der STIL-Wallander und ihm kauft man die Rolle erneut problemlos ab. Er nagelt den Charaktere stets punktgenau richtig fest, spielt und spricht ihn eindrucksvoll, einfach klasse. Ob Wallander sich mit seinem Vater streitet und Kloss richtig lospoltern muss oder ob er plötzlich aus sich herausgeht und einen Geistesblitz hat, Kloss weiß wie er den Kommissar stimmlich in Szene zu setzen hat und unter der Regie von Christian Hagitte und Simon Bertling gelingt ihm das besonders gut. Doch er ist nicht der einzige Sprecher, der sein Handwerk versteht und hier mitmischt, denn da wäre auch noch Erzähler Christoph Schobesberger, den ich wirklich klasse finde und der mit seiner tiefen Stimme perfekt zu dieser Position passt. Peter Groeger ist Vater Wallander und wie er sich in diese Rolle hineinkniet ist bemerkenswert und ich kann mir keinen anderen Sprecher vorstellen, der sonst diese Aufgabe so passend hätte lösen können. Christian Gaul, Friedrich Schoenfelder, Mathis Schrader, Katrein Frenzel und viele weitere Sprecher mischen hier mit und sorgen dafür, dass dieser Bereich wirklich einwandfrei ausfällt.
Die bekannten Musiken kommen zum Zuge, für die ebenfalls das STIL-Duo verantwortlich ist. Sehr düster und bedrückend und gerade deshalb ist es kein Wunder, dass die Stimmung hier dementsprechend depressiv und beklemmend ausfällt. An der Untermalung und auch der Geräuschkulisse gibt es für meinen Geschmack jedenfalls nichts auszusetzen, es gibt auch immer wieder mal geschickt gesetzte Effekte, die dezent schocken können.
Für Fans des schwedischen Ermittlers Pflichtprogramm und ich kann auch diesen Fall Wallanders nur wärmstens empfehlen. Spannend von der ersten bis zur letzten Sekunde und in der typischen beklemmenden Stimmung erstklassig inszeniert. Krimifreunde sollten hier zugreifen!
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